Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 313
(PDF, 129 MB)
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O 113 "~

Es kam nie, wenn man es erwartete; nahm auch in der Hauptsache
keine hörbare oder sichtbare Form an. Mr. Wood sah häufig
schattenhafte Gestalten im Hause, aber sie nahmen nie bestimmte Formen
an. Er konnte nur sagen, es waren keine natürlichen Schatten. Am
letzten Tage im Hause sagte er, daß er deutlich die Gestalt einer Frau
über den oberen Flur gehen gesehen habe. Er fragte seine Frau, als er
die Treppe herunterkam, ob sie oben gewesen wäre, obwohl er sagte,
jene war ihr nicht ähnlich. Er hatte das Gesicht nicht gesehen. Mrs.
Wood war aber die einzige Frau in dem Haus und war nicht nach oben
gekommen an jenem Morgen.

Keines dieser unangesehenen Dinge kam an Mrs. Wood heran. Sie war
mehr wachsam als geärgert. Die Eheleute hatten keine Kinder. Sie
hatten zwei Hunde und Katze. Einer von den Hunden war ein

kleiner Terrier, der andere ein inländischer Setter. Vier junge Leute, Bekannte
des Mr. Wood, bewohnten den oberen Stock. Sie waren alle Tage auswärts
. Mrs. Wood war allein im Hause, ausgenommen, wenn Mr. Wood
zum zweiten Frühstück kam,

Mrs. Wood hörte keine unangenehmen Geräusche. Wenn sie die
Treppe hinaufging, sperrte sie die Hunde unten ein. Sie ging selten allein
hinauf, aber dann war meistens das Knistern eines .Bockes hinter ihr
hörbar oder das Gehen eines kleinen Hundes, dicht an den Fersen der
Frau. Manchmal hörte sie das Keuchen des kleinen Tieres, als hätte er
Mühe, sie einzuholen. Das Knistern des Kleides war nicht schreckhaft,
aber es war vom Bauschen des Kleides der Frau Wood verschieden, es
war mehr dem Knistern von, Seide ähnlich, und solche trug Mrs. Wood
nicht bei der Hausarbeit. Manchmal glaubte Mrs. Wood so sicher, daß es
ihr eigner kleiner Hund sei, daß sie vom dritten Stock hinunterging, um
dann ihren Hund in der Küche eingesperrt zu finden. Niemals hörte sie
einen anderen Fuß als den des kleinen Hundes.

Manchmal rief eine Stimme ihren Namen; es war eine Stimme, die sie
nicht beschreiben kann; nicht genau wie eine menschliche Stimme, aber
die Aussprache war Mar und deutlieh. Es war eine sonderbare Stimme,
unähnlich irgend einer, die sie je gehört. Sie war metallisch, und es war
unmöglich zu sagen, ob es die Stimme eines Mannes oder einer Frau sei.
Eher schien es die Stimme einer Frau oder eines hohen Tenors zu sein.
Immer schien sie von außen zu kommen, hoch aus der Luft, direkt über
ihrem Kopf. Die Stimme war in freundlichem, schmeichelndem Ton.
Frau Wood hat niemals geantwortet, und als eine Freundin sie fragte,
warum nicht, war es zu spät, es zu versuchen, denn sie hörte die Stimme
nicht mehr. Diese Stimme rief stets zweimal: „Mrs. Wood! Mrs. Wood!"
Niemals mehr, niemals weniger. Die Stimme war laut und deutlich und
gut hörbar. Frau Wood kann nicht sagen, wie oft sie die Stimme gehört


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