Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 346
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1922/0350
— 346 —

Wesen der Medien nicht beim richtigen medizinischen Namen genannt
werden. Alles, was moderne Forscher an Charakt^erbeschreibung ihrer
Medien lieferten, bringt wieder einen neuen Beweis für die hysterische Natur
derselben, wozu auch noch kommt, daß die männlichen Medien stark
zum Hermaphroditismus neigen, was eins der sichersten Zeichen der männlichen
Hysterie ist. Lassen wir den Medien also ihre Berufsneurose, ziehen
wir sie aber bei allen Vorfällen mit in Rechnung und benutzen wir sie als
Warnungszeichen, keine zu starken geistigen Ansprüche an das Medium zu
stellen, denen es infolge seiner psychischen Labilität vielleicht nicht gewachsen
ist.

Was die B e h andlung der Psychose n anbetrifft, so zeigt die
Mannigfaltigkeit derselben mit Sicherheit an, daß die Therapie der Geisteskrankheiten
nicht die starke Seite der Schulmedizin ist. Uns stehen wohl
viele Mittel zur Verfügung, aber alle sind sie nur symptomatisch. Nehmen
wir zuerst die Medikamente. Da hieß es zeitweise stets: Brom heilt Epilepsie
, Baldrian Hysterie, 'Opium die Melancholie. Ja, einige kleine zeitweise
Besserungen bringen diese Mittel, aber nie ünd nimmermehr bewirken
sie eine Heilung. Dazu müssen sie dauernd gegeben werden, wenn die
Besserung anhalten soll, ein Zeichen dafür, daß es doch im Grunde keine
Heilmittel sondern nur Palliativmittel sind. Manchmal versagen sie ganz.
Die Schlafmittel erklären ihre Wirkungsweise aus dem Namen, sind also
von vornherein als Beruhigungsmittel rein symptomatischer Natur. Das
Hauptmittel bei Geistesstörungen ist die Unterbringung in einer Irrenanstalt
. Diese soll dem Kranken ein menschenwürdiges Unterkommen
bieten; er soll als Kranker, nicht als Narr, behandelt werden; man will
ihn davor behüten, sich selbst oder andern am Körper Schaden zu tun; man
will sein Leben erhalten, was gerade bei den akuten heilbaren Geistes?-
krankheiten am nötigsten ist, da diese Kranken durch Abstinenz im Essen,
durch Aufgeregtheit und Überanstrengung ihr Leben gefährden. In diesen
Momenten besteht die Tätigkeit der Irrenärzte und des Pflegepersonals,
und da wird manches geleistet, was draußen im Leben nicht bekannt ist
oder kaum anerkannt wird. Unter diesem Gesichtspunkt gewinnt die
symptomatische Behandlung mit Medikamenten, Beruhigimgsbädern, künstlicher
Ernährung it. dergl. ein - freundlicheres, zuversichtlicheres Bild.
Es ist das eine Behandlung, die auch den Besessenen nur Nutzen bringen
kann.

Betrachten wir nun die okkult-medizinischen Möglichkeiten der Heilbehandlung
der Geisteskrankheiten. Hier treten uns neue Möglichkeiten
entgegen, die wir nicht ohne weiteres von der Hand weisen können. Wir
haben da zunächst die von der Schulmedizin so ganz verschiedenen Medikamente
der Homöopathen, Spagyriker, die Mattei- und Schüßlermittei.
Ich habe darin noch gar keine Erfahrung, doch geben die verschiedenen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1922/0350