Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 350
(PDF, 129 MB)
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Drüsen zu hemmen, die geschlechtliehe und geistige Frühreife besorgen
würden. Eine ähnliche Aufgabe soll dem Bries, Briese! (Thymus) zufallen
, die beim Menschen bis zum 15. Lebensjahre wächst und dann alimählich
in Binde- und Fettgewebe umgewandelt wird. Dieser Drüse soll
die Aufgabe zufallen, unser Wachstum! in geordnete Bahnen zu lenken.
Soweit wenigstens ist ihre Tätigkeit halbwegs aufgehellt. Über alles
andere, was ihr noch obliegen dürfte, tappen wir im tiefsten Dunkel.

Der Hirnanhang scheint nun, nach unserem heutigen Wissen, auf alle
übrigen inneren Drüsen einen gewissen Einfluß zu üben, indem er sie aufscheinend
zu geregelter, normaler Tätigkeit anregt, so daß unsere leibliche
und geistige Entwicklung, das Wohl und Wehe dieses aus Millionen von
Zellen bestehenden Zellenstaates Mensch von jener Drüse abhängt, die im
Gehirngrunde liegt und etwa ein halbes Gramm wiegt! Alle Unregelmäßigkeiten
in unserer gesamten Entwickelung, jedes zuviel oder zuwenig,
das uns vom „Normalmenschen" entfernt, wäre also entstanden, weil dieses
so unscheinbare Organ nicht normal gearbeitet hat.

Wenn Jhnen dieser Gedankengang als zu wenig beweiskräftig, weil
noch nicht genügend durch Versuche bewiesen, erscheint, so nehmen Sie
gefälligst ein Beispiel aus einem Gebiete, wo die Wissenschaft bereits viel
sichere Ergebnisse gewonnen hat. Nach den sehr sicheren Ergebnissen der
Schilddrüsenforschimg erzeugt diese Drüse das für unser Leben so nötige
Jod. Dieses Jod ist in einen glasigen Schleim, eine Art Kolloid, gebettet. Es
enthält 0.03 Prozent Jod. Stündlich gibt die Drüse 0.001 Gramm Saft ab,
daher gelangen stündlich ins Blut ein dreihunderttausendstel Gramm Jod.
Da wir nun etwa 5 Liter Blut Jbesitzen, so enthält unser Blut 0.000.000.006
Prozent Jod. Diese unmeßbar kleine Menge bringt die Nerven und damit
alle anderen Körperteile, ebenso wie die Seele und den Geist zu jene/r
Tätigkeit, die wir als normal menschlich bezeichnen. Ist diese unmeßbar
kleine Menge Jod nicht in unserem Blut, tritt Trägheit, Stumpfheit, bis
zum Stumpfsinn, ja bis zur völligen Vertiertheit ein.

Wer die Natur mit so unmeßbar kleinen chemischen Stoffen arbeiten
und damit so unermeßlich Großes erringen sieht, der blickt dann mit etwas
anderen Augen auf die Entdeckung des heute noch so arg verkannten
Hahnemann, der übrigens nur das wiederentdeckt haben soll, was schon
ein Paracelsus gewußt und angewandt hat. Wer ferner dem Hirnanhang
und vielleicht auch der Zirbeldrüse die überragende Bedeutung über die
anderen Drüsen zuerkennt, wie das schon sehr viele Gelehrte tun, der wird
vielleicht etwas anders über jene Alcliemisten und Theosophen (Rosen-
kreuzer) denken, die diesen beiden Gebilden im Gehirn eine so sehr bevorzugte
Stellung gaben. Von der Tätigkeit dieser beiden sollte geradezu
die magische Höherentwickeiung des Menschen abhängen.


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