Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 383
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1922/0387
383 —

legentlich der Ausschaltung der Naturheilkundigen durch ein Ausnahmegesetz für
Ärzte gegen Geschlechtskranke. Hierzu schreibt du, Prel den bemerkenswerte»
Satz (S. 54 a. a. o.): „Unsere Therapie wird darum dann erst auf den richtigen

— von den Paracelsisten und der Homöopathie bereits eingeschlagenen — Weg
kommen, wenn an Stelle der Pharmakochemie die Pharmakodynamik getreten,
ist*4. — Und weiter — was das besonders wichtige Kapitel der Heilmittel angeht
: „Das Od ist afso nur in der leblosen Natur ein rein physikalisches Agens.
Schon in der Pflanzenwelt ist es modifiziert. Die aus dem Pflanzenreich gezogenen
Medikamente wirken darum nicht bloß chemisch, sondern odisch. . . Unsere»
eigentliche Essenz ist also eigentlich eine odische .

Man frage einen approbierten Arzt und er wird nichts davon wissen. Es
ist unglaublich, daß in unseren Tagen dauernd noch Heilkundige wegen „Kurpfuscherei
" angeklagt und bestraft werden, weil die wissenschaftlichen „Sachverständigen
" behaupten, es gebe keinen animalischen Magnetismus, keine Möglichkeit
des räumlichen Hellsehens und der Feststellung von Krankheiten und Angabe
der Heilmittel durch Somnambule und Sensitive! Alle, die sich irgendwie
mit diesen Fragen oder mit Okkultismus überhaupt beschäftigen, müssen du Prel
als den Klassiker dieser Lehre lesen, insbesondere das vorliegende Werk. — Das
gleiche gilt von dem nächstwichtigen Buche:

Die Entdeckung der Seele durch die Geheimwissenschaften. Von C. du Prel.
Zweiter Band: Fernsehen und Fernwirken (im gl. Verlage). Brosen. Mk. 3.60
(Grundzahl.).

Es soll zunächst nicht unerwähnt bleiben, daß unter den heutigen wirtschaftlichen
Verhältnissen die Neuauflage derartiger Werke eine Tat und ein großes
Verdienst des Verlegers um die deutsche Wissenschaft bedeutet. Nur Verantwortungsfreude
und Vertrauen auf den Geist der Leserschaft machen es so möglich
, daß wir heute noch an erster Stelle in literarischer Beziehung stehen !

Seit den Philosophen des Altertums bis zu Kants Auftreten hat sich die
Menschheit nur wenig mit seelischen Problemen beschäftigt, vornehmlich die christliche
Religion hatte alle Philosophie in den Glauben und den Tatbegriff Liebe umgewandelt
. Nun ersteht auf einmal in du Prel ein Mann, der dem Seelenprobleirv
von einem ganz ungewöhnlichen Standpunkt, von den Geheim Wissenschaften, aus
näherzukommen versucht und die Existenz einer Seele zum erstenmal praktisch
beweist, ihr Wesen an ihren Erscheinungs- und Wirkungsformen ermittelt! Man
muß diesen Fortschritt und Umsturz des Herkömmlichen erfassen, wenn mau
du Preis Lehren und Wirken begreifen will. Auf seiner Geistesarbeit bauen sich
zum größten Teil die Grundlagen unseres Okkultismus auf.

Ein unendliches Material von Literatur und Experimenten bringt er im vorliegenden
Werk zusammen, systematischer Aufbau und Folgerung machen es
unwiderlegbar und es gibt kaum einen Autor, der gründlicher, logischer, geist*
reicher, überzeugender okkulten Stoff darzustellen gewußt hätte als du Prell

— Das letzte Jahrzehnt hat der vorliegenden Darstellung kaum etwas hinzuzufügen,

— wir sind in den Problemen des Fernsehens und Fernwirkens nicht wesentlich
weitergekommen, sodaß du Preis Text auch heute Anspruch auf umfassende Vollständigkeit
hat. Das einzige wäre vielleicht, daß die modernsten Versuchsanordnungen
noch peinlicher, gewissenhafter geworden sind und menschliche Fehlerquellen
daher so gut wie ganz ausgeschlossen sind. Um so verwunderlicher erscheint
es, wenn z. B. kürzlich eine Kommission von Wissenschaftlern erklärt, sie
hätte bei all ihren Experimenten zur Erforschung des Okkultismus sich von keinem
einzigen medialen Phänomen überzeugen können, ja, nicht einmal eins zu sehen
bekommen! Ob diese Herren du Prel wirklich gelesen haben? Und wenn sie ea


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1922/0387