Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 387
(PDF, 129 MB)
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Und wie die Anbetung der Hostie (des „Corpus domini Jesu
Christi"), die sich zur zwingendsten Macht am Fronleichnam gestaltet,1)
so ist die Konsekrations- und Transsubstantiations*-
lehre nun eben vorchristlichen („heidnischen") Mysterien entlehnt. Jedoch
mit dem Unterschiede, daß diese alten, einstmals, vor ihrer Verfallzeit
, hochgeistigen, geheimnisvollen Gebräuche um gefälscht sind. Denn
einst verband man damit wirklich einen reinen und tiefen Sinn, und
römische Sophisterei war noch nicht im Schwange. Dabei waren alle aller-
heiligsten Eiten des vorchristlichen Altertums tatsächlich auf den Logos
(Christus, den als „Witoba" fleischgewordenen „Avatar Vishnu", d. i.
den Gottmenschen der Hindu-Initiatoren) hingeordnet. H. P. Blavatsky
weist in der „Entschleierten Isis" II, S. 560 ff. auf das Werk Dr. Lundy's
(„Monumental Christianity") und auf Stellen aus der von den Hin du-
priestern äußerst geheim gehaltenen Atharva-Veda wie auf Betrachtungen
in den Vedantas (heiligen Büchern der Brahmanen) hin, die eine leben*
dige Vorstellung von einem zu erwartenden Logos — Christus darstellen
und damit also den Weissagungen des althebräischen Volkes adäquat
sind, nur mit dem Unterschiede, daß der Glorienkranz nicht vom Haupte
des gekreuzigten Erlösers, sondern von „oberhalb und darüber" (also
über dem Kruzifixus!) erstrahlt Das aber ist ja gerade die wahre
Konsekration und Transsubstantiation, daß der „Logos", das „Wort"
(der Christusgeist) „von oben", „aus den Himmeln", herniedersteigt, um
den „Leib der gesamten Menschheit" — sinnhaft vorgestellt
durch den Leib des Jesus am Kreuze — zu „konsekrieren", d. h. zu
segnen und zu weihen zu wahrhafter Wieder-Vergeistigung nach dem Fall
der Menschheit in Irrtum und Schuld) und zu „transsubstantiieren" (zu
verwandeln aus einem sündhaften in einen sündlosen Zustand durch das
Vorbild, das der „Witoba" oder Christos-Logos zu geben tatsächlich sich
anzuschicken begann, indem Er durch seine großen Eingeweihten innerhalb
aller Völker der alten Zeit in den alten Mysterien sein baldiges
Komme;: vorverkünden ließ.2) Vollkommen entsprechend den ersten Sätzen
des Johannesevangeliums.

A) Im Jahre 1264 war es Papst Urban IV., der das Fronleichnamsfest einführte
zum Zwecke der bereits in gewissen Anfängen geltend gewordenen A n -
betung der Hostie. Seit dem Konzil von Vienne 1311 wurde Fronleichnam
dann zur glänzendsten aller katholischen Feiern erhoben. ,Wir sehen, wie
Schritt ura Schritt die Kirche materialistischere (ahrimanisch-dämonische) Formen
abnimmt. ■

2) Wir lesen aus den Hindu-Büchern:

Atharva-Veda : „Er (der Erlöser) wird kommen, gekrönt mit Lich-
tetta, dem reinen Fluid, das von der großen Seele ausgeht, die Dunkelheit zerstreuend
."

T e d a n t a : „Er wird kommen und leben, wird den T*od besiegen . . .




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