Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 389
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1922/0393
— 389 —

Kult der römisch-katholischen Kirche, und zwar mit dem für die Zwecke
einer geschickt vorgenommenen Dogmatisierung der Gläubigen nun völlig
umgearbeiteten persischen Ritual! Zum andern gingen auch die „Meß-
gewändei" in „ausschließlich" römisch-katholischen Besitz über, ihrerseits
waren sie jedoch nachempfunden gewissen ägyptischen bezw. griechischen
Vorbildern.1)

Man muß schon einen sehr tiefen Blick in die Vergangenheit tun,
wenn man sich ein völlig klares Bild über diese Dinge zu eigen machen
will. Im alten Ägypten pflegte man ja alles irdische Gleschehen als im
Einklang mit dem Laufe der Gestirne vor sich gehend, zu betrachten. Aus
dieser Stellungnahme heraus erwartete man im alten Ägypten, daß auf die
einmal zu Ende gehen werdende ägyptische Kultur eine andere (die
römische Kultur) folgen müsse, die von sieben Königen (wir haben sie
bereits genannt) geleitet werden würde. Das las man in den Sternen. Nun
fällt die trojanische Kultur noch durchaus in die Zeit des Bestandes des
alten ägyptischen Reiches (die ägyptische Zeit schließt etwa mit dem
achten vorchristlichen Jahrhundert ab). Von Ägypten her ist uns überliefert
die Geschichte des Aeneas, des Sohnes desAnchises, Fürsten von
Troja, und der Venus, der ein „Liebling der Götter" und besonders beschützt
, durch Jupiter war. Dieser Aeneas (Aineias) war von den Göttern
ausersehen worden, einst über die Reste der Trojaner zu herrschen. Aeneas
machte den trojanischen Krieg mit und wurde dann viel in der Welt
herumgeschlagen. Nun nannten sich die alten Römer ja die Nachkommen
der Trojaner. Wirklich landete Aeneas nach vielen Kreuz- und Quererlebnissen
in der Mündung des Tiber, im Land des laurentmischen Königs
Latinus, dessen Tochter Lavinia er freite und woselbst sich ein Orakel
erfüllte dahingehend, daß sein endlicher Wohn- und Herrschersitz dort
seui werde, so seine Mannschaft aus Hunger „auch die Tische aufzehren
würde, an denen sie gespeist! wurden1". Es geschah nämlich, daß diese
Mannschaft „in Ermangelung anderer Tische" ihre Speisen auf flache
Brotk uchen (Oblaten) legte und sie mitsamt den Oblaten aß. An dieser
Stelle erbaute Aeneas darauf die Stadt Lavinium (genannt nach seiner Gemahlin
, womit er zugleich die Trojaner mit den StamjmVölkern der Tiberlande
unter dem Namen „Lateiner" (nach dem König Latinus) zu einer
gemeinsamen Nation vereinigte. Des Aeneas erster Sohn Ascanius (aus
seiner ersten Ehe mit der Kileusa) erbaute später die Stadt Albalonga,
südlich von Rom, zwischen dem Albanersee und dem Berge Albanus, auf
welch letzterem Höhepunkt dem Jupiter aus Dankbarkeit für die
dauernde Beschützung des Aeneas ein Tempel gestiftet wurde. Des

gewordene Verunstaltungen innerhalb des von Konstantin I. aus Gründen der
Politik zur „Staatsreligion" erhobenen veräußerlichten Christentums!

i) Auch die Chinesen huldigen noch einem aus urältester Zeit entTehnten
Messekult für die Toten.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1922/0393