Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 394
(PDF, 129 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1922/0398
tinisches Konzilium, .24. Sitzung). So ist denn {hiermit die Messe
— so wie die Kirche sie nun endgültig festgelegt hat —- wider alieWahn-
heit und Vernunft zum Hauptteile des katholischen Gottesdienstes geworden
.1)

Neuere Theorien Uber den Ursprung des Lebens.

Ein Ausflug in die Unendlichkeit,

Von Hans Hänig.

Die Frage, wie einst das Leben auf der Erde entstanden ist und a^uf
welche Weise es einst vergehen wird, hat von jeher im Mittelpunkte des
wissenschaftlichen Denkens gestanden. Unser Weltbild hat sich im Laufe der
Zeiten geändert — jene Frage ist immer wieder erhoben worden, und man
hat sie entsprechend der Veränderung dieses Weltbildes zj lösen gesucht.
Man denke im Altertum an die jonischen jNaturphilosophen, die bald
(Thaies von Milet) im Wasser, bald (Heraklit, Anaximander) im Feuer
den Ursprung des Lebens sahen. Man denke an die Urzeugung, die schon
im Mittelalter geglaubt wurde und die bis heute ein ungelöstes Problem
ist. Wie Ovid (Met. 15, 374 ff.) berichtet, sollten nach den Alten die
Frösche aus dem Schlamme entstehen oder die Bienen aus den Leichen von
Tieren (Vergi, Georgika) oder die Läuse aus dem Schweiße etc. Mit dem
Vordringen des wissenschaftlichen Denkens sank der Glaube an einen fest-

*

stehenden Anfang, aus dem die Gottheit das All hervorgehen ließ, um es
schließlich wieder in ein ebensolches Ende vergehen zu lassen, und es trat
die Unendlichkeit an seine Stelle, auf der heute unser wissenschaftliches
Denken aufgebaut ist. Damit hängt innerlich zusammen, daß sich auch
die Grenze zwischen der belebten und leblosen Natur immer mehr verwischt
hat. Man ist heute imstande, beinahe alle organischen Nährstoffe, die zur
Ernährung der Tiere nötig sind, künstlich herzustellen, und man weißv
daß alle Energie, die der Organismus in allen seinen Lebensäußerungen
verbraucht, in letzter Hinsicht von der Energie der Sonne herrührt, die
die organischen Stoffe der Pflanze aus denen der leblosen Natur aufbaut.
Kein Wunder, daß man gerade heute tiefere Zusammenhänge zwischen der
belebten und unbelebten Natur vermutet und daß manche sich dem Ziele
nicht mehr fern glauben, jene aus dieser restlos erklären zu können. Was
das Experiment einstweilen nicht zu leisten vermag, muß vorahnend, auf
jenem aufgebaut und von i^irn ausgehend, die Gedankentätigkeit schaffen,
die nicht nur Rekonstruktionen versucht, sondern auch Präkonstruktionen:

*) Im übrigen hatte eben diese das Konzil von Trient schließende*
Pius IV. bestimmt: Wer vorgibt, kraft göttlichen Gebotes beim Abendmahl auch
den Wein reichen zu dürfen, ..der sei verflucht !" (Trident. Konzil,
2i. Sitzung.)


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