Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 402
(PDF, 129 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1922/0406
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nun die Bücher Reichenbachs lesen und erfahren, daß für die odsehenden
Menschen jedes organische Wesen ebenso wie alles Unorganische mit einer
Odhülle umgeben, von Od durchdrungen ist, wo liegt da die Unbegreiflichkeit
, der Schwindel, die Selbsttäuschung, wenn Sie anderseits dem Vorhandensein
von ultravioletten Strahlen, Röntgen-, Kanals Alpha-, Beta-,
Gamina-Strahlen usw. nicht den geringsten Zeifel entgegensetzen? In
dem einen Falle glauben Sie, weil Sie diesen Strahlen an sogenannten toten
Dingen im physikalischen Versuche begegnen, in dem anderen zweifeln
Sie, weil Sie sich nicht jederzeit, überall und unter stets gleichen Bedingungen
die Überzeugung verschaffen können.

Als Reichenbach seine Funde machte, gab es vom Od zur damaligen
Wisssenschaft noch keine so bequeme Brücke wie heute, wo wir in der
sogenannten Radioaktivität eine solche von unschätzbarem Werte besitzen.
Was man dem Deutschen Reichenbach seinerzeit nicht geglaubt hat, prüfte
vor einigen Jahren der Franzose Durville nach, und die deutschen Gelehrten
waren sofort mit der Anerkennung bei der Hand. Dieser Durville
ist aber ein sehr unangenehmer Herr, denn er prüfte auch das nach,
was Mesmer und andere deutsche Gelehrte entdeckt haben, freilich nur, um
den Hohn ihrer gelehrten deutschen Zeitgenossen zu ernten. Durville
hatte es allerdings viel bequemer. Er ging von den hypnotischen Versuchen
aus, die u. a. der Franzose Rochas durchgeführt hat, und sah sich schließlich
genötigt, ein unsichtbares, gasförmiges, odartiges Etwas in uns anzuerkennen
, das die „unwissenschaftlichen" Okkultisten schon längst als
Astralkörper u. dergl. kannten. Durville nennt dieses Etwas Fluid-
körper, Fluidal.

Danach besäßen wir in uns einen zweiten, gasförmigen Körper, also
einen Doppelgänger. Ist dies wahr, so sind die Geschichten von Doppelgängern
dann am Ende auch wahr? Jedes Jahrhundert übermittelte uns
Geschichten' dieser Art. Wenn Durville und Rochas recht haben, sind
wir heute schon so weit, Doppelgängerschaft willkürlich hervorzurufen und
sie so zum Gegenstande wissenschaftlicher Untersuchungen zu machen.'
Oberst Rochas hat seine Versuchspersonen bis zum höchstgesteigerten
Somnambulismus hypnotisiert und erreichte bei ihnen die sog. „Ausscheidung
des Empfindungsvermögens", mit anderen Worten das Auftreten
des Doppelgängers, als des Trägers uns eres Empfindungsvermögens, das
wir bisher an unsere Nerven und an das Gehirn geknüpft haben. Auch auf
deutschem Boden hat Ingenieur Grunewald in Charlottenburg Versuche,
ähnlicher Art angestellt, die der umfassendsten Nachprüfung durch die
Wissenschaft würdig sind, denn sie sind grundlegend für unsere Anschauungen
über Dinge, die bisher den Tummelplatz der Okkultisten allein
ibevölkerten.


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