Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 482
(PDF, 129 MB)
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Ilaben, das aus Holz geschnitzt und von altertümlichem Aussehen war. Ursprünglich
sah man daran die Augen geschlossen und die Füße zum Stillstand
eng aneinander gestellt, erst später schaute man die Augen weit
geöffnet und die Füße in großen Schritten ausschreitend. Dies entspricht
durchaus dem Kulturwege, den die Menschheit gegangen ist. Der alte
Inder noch liebte nicht die Welt des Physischen: er schloß die Augen und
die Füße zur Meditationsstellung, um in Ekstase sich herauszuheben aus
der „Maja" und einzugehen in jene* übersinnlich-kosmischen Sphären, innerhalb
deren einst der Logos-Vishvakarmaii weltregierend — noch nicht
„fleischgeworden" — gefunden ward. Der spätere Ägypter und Trojaner
und Grieche und Römer aber öffnet weit die Augen für das Physisch-
Sinnliche und schreitet kühn über die Erde in irdischem Streben. Darum



mußte nun der Mensch, der selbst „irdisch" geworden, der; Gott jetzt im
Irdischen („fleischgeworden") schauen . . . Ein übersinnlicher Gott konnte
einer auf das Sinnlich-Physische gerichteten Menschheit nichts mehr geben.
Nur der Menschensohn konnte Menschen heilen und erlösen. — In Athen
und Argos waren zwei der „zwölf Palladien" aufgestellt.

Das „Palladium" ward auch empfunden als ein großer, schützender
Schild. Thorwaldsens „Christus" ist ein segnender, die Arme schützend
und liebend zugleich ausbreitender Gottmensch. „Kommet her zu mir alle,
die ihr mühselig und beladen seid . . ." — Noch in anderer Weise wird
über das „Bildhafte" des „Palladiums" berichtet. Da es sich immer um
Imaginationen handelt, die in den Sagenstoffen geschildert sind, werden
vielerlei menschliche Einweihungen in höhere Weltengeheinmisse gemeint
sein.

Im Nachklang hat sich ein früheres Wissen vom „Palladium" erhalten
in den „zwölf Paladinen" König Arthurs und Kaiser Karl des
Großen, wie auch in den Paladinen Ungarns und den Pfalzgrafen mitsamt
der deutschen „Pfalz". Palatinus war ein Beiname des Apollo, und hinter
Apollo verbarg sich in griechischen Zeiten der Logoskultus. Ein „Pallas"
war der „Großvater" des ältesten italienischen Königs Evander, der
Italien kolonisierte; ihm zu Ehren wurde der merkwürdigste der zwölf
Hügel, auf denen das „heilige Rom" durch Romulus erbaut worden ist,
„Pallatinus' oder „Palatinus" genannt. Die Etymologie vermöchte auch
hierin auf mancherlei Entdeckungen auszugehen.

Wii haben im Vorstehenden nur nach der Seite der,„heiligen Messe4*
und des „Palladiums" hin auf die. römisch-jesuitische Verbindung hingewiesen
. Ein Rundblick in das reale Leben würde vielerlei Tragisches aufdecken
, das aus der unmoralischen Kampfesweise des jesuitischen Rom
hervorgegangen Ist und immer neu hervorgeht. Wir haben aber nur als
Okkultisten uns mit Rom und den Schülern Loyolas auseinanderzusetzen
. Wir Okkultisten stehen ein dafür, daß allüberall die Wahrheit


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