Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 550
(PDF, 129 MB)
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Es mag schließlich noch einiges über das Verhältnis beider Forschungsgebiete
der künstlichen Herstellung des Lebens im Sinne Leducs u. a. und
der Forschungen Reichenbachs zu einander gesagt sein. Leider fehlen uns
gerade hier aufklärende Versuche, wie z. B. die Untersuchung der Frage, ob
auch bei der künstlichen Nachahmung des Lebens in Pflanzenform etc.
Strahlungserscheinungen vorhanden sind, wie sie die Sensitiven des genannten
Forschers beschrieben haben. Zeigen doch beide Versuchsreihen
wenigstens das eine, wie ganz eng organische und anorganische Substanzen
mit ei«ander verbunden sind. Sehr wichtig sind in dieser Hinsicht die Versuche
Reichenbachs mit chemischen Substanzen (Feerhow: N-Strahlen etc.
S. 36 ff.). Er löst z. B. doppelkohlensaures Natrium in einem halben .Glase
Wasser und beobachtete, wie es leuchtend wurde. Dasselbe geschah mit
Weinsteinsäure, die mit dem Natrium vermengt wurde und eine starke
Leuchtkraft hervorrief. Dasselbe wurde an gärender Zuckerflüssigkeit
Weinmost etc. beobachtet, sodaß R. zu dem Schlüsse kommt, daß alle chemische
Aktion Od entwickele (Sens. Br. 75/76). Berücksichtigt man nun
die Tatsache, daß es sich gerade bei den chemischen Vorgängen um solche
handelt, die sich künstlich herstellen lassen (in neuerer Zeit gehören auch
bis zu einem gewissen Grade die Gärungsprozesse dazu), so kommt man zu
dem Schlüsse, daß, falls jene odischen Strahlen das Leben selbst darstellen,
sich dieses auch auf chemischem Wege darstellen läßt Reichenbach weist
nun darauf hin, daß auch die Fäulnis ein Gärungsprozeß ist, sodaß seine
Sensitiven auch bei diesem Vorgang eine odische Ausstrahlung wahrnahmen
(S. B. 78). Trotzdem gelang es, wie wir uns bei dem Streit von
Spallanzani und Needham erinnern werden, nicht, durch bloße Fäulnis
Leben hervorzurufen, und wir erhalten auch hierdurch einen Hinweis
darauf, daß in jenen rätselhaften Strahlen des Ods wohl ein höherer Lebens-
prozeß, aber nicht das lieben selbst zum Ausdruck kommt.

Ich habe den Leser zu dem vorliegenden Gedankengang nicht deshalb
eingeladen; um auf diese Weise die Welträtsel lösen zu können — es soll
nur auf die Wichtigkeit gerade dieser Strahlungsforschungen hingewiesen
werden, deren Verbindung mit den von Lippschütz erwähnten Forschungen
noch manches interessante Ergebnis bringen kann. Es wäre m. E. statt
vieler Versuche auf dem Gebiete des Okkultismus ergebnisreicher, gerade
die Strahlungserscheinungen bei der künstlichen Nachahmung des Lebens
eingehend zu untersuchen und es würde dann hoffentlich der Beweis geliefert
, wie wenig gerade heute die exakte Wissenschaft, soweit es sich um
die Erforschung von Lebensfragen handelt, den Okkultismus entbehren
kann — selbst die Wahrnehmungen der Hellseher, die vielfach in der theo-
sophischen Literatur verstreut sind, werden auf diesem Gebiete noch
manchen brauchbaren Wegweiser bilden können.

Anmerkungen: S. 20: Wie aus der Darstellung von A. Hof mann:


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