Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 25
(PDF, 133 MB)
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irre zu führen. So kindlich-abergläubisch das alles sich anhöre, es sei
doch etwas dahinter, meinte der Missionar. Er selbst wollte einmal
mit Gewalt an einer steilen Stelle an einem Flußufer vorüberreiten, das
von den Chinesen gemieden wurde, weil nach ihrer Meinung daselbst
Geister hausen. Er beka,m sein Pferd aber nicht über die Stelle, es
schwitzte vor Angst, und sich aufbäumend machte es einen Satz in den
Fluß. Wenn die Chinesen von bestimmten Bäumen behaupten, daß in
ihnen ein Geist hause und daß niemand unbestraft sich an einem solchen
Baum vergreife, so will der Missionar die Wahrheit der letzteren Behauptung
beobachtet haben, wogegen ein Christ ruhig einen solchen Baum
umhauen dürfe. Die Chinesen finden das ganz erklärlich: Die Christen*
unterstehen nicht mehr den Mächten einer niederen Sphäre (cf. Bonifatius
und die Donareiche). Auch von der in China geübten schwarzen
Magie wrußte er viel zu berichten. Zauberei und Prostitution gehen Hand
in Hand. In einem benachbarten Haus waren zwei verdorbene Söhne,
die ihren Vater gerne los sein wollten. Sie verschafften sich ein magisches
Mittel, das sie unter der Türschwelle vergruben. Wie der Vater
über die Türschwelle schreitet, stürzt er zusammen und stirbt bald darauf.
Ruhelos seien die Söhne lange Zeit mit der Leiche des Vaters herumgezogen
, hätten öfter ihn begraben, aber immer wieder ausgegraben und
nach einer anderen Begräbnisstätte gesucht.

Dieser Missionar erlebte in der Heimat,, als er in einem Dorfe in der
Nähe'der Stadt B. als Festprediger diente, im dortigen Pfarrhaus eine
Geistererscheinung von solcher Massivität, daß man ihm nicht glauben
würde und die Feder sich-sträuben würde, die unglaubliche Erzählung
niederzuschreiben, wTenn die okkulte Wissenschaft nicht über ähnliche
gut bezeugte Fälle verfügte, z. B. das Spukerlebnis Eichendorffs, bei
dem sogar ein Diener vor Schrecken tot zusammenbrach (mitgeteilt im
Zentralblatt für Okkultismus, Jahrgang XI, Seite 386). Auch unser
Berichterstatter erklärte, er würde um alles in der Welt nicht mehr in
jenem Zimmer schlafen, in das er, wie ihm nachher der Pfarrer sich sehr
entschuldigend gestand, nur deshalb gelegt worden war, weil man seit
langer Zeit nichts mehr von dem Spuk gemerkt hatte und vor allem, weil
die Weißbinder das eigentliche Fremdenzimmer in Arbeit genommen
hatten. Also der Missionar liegt noch wach im Bett, als er ein Geräusch
in dem Wandschrank des Zimmers vernimmt. Erst denkt er, daß ein
Gegenstand gerutscht oder umgefallen sei, dann hört er, wie von innen;
mit einem Schlüssel nach dem Schlüsselloch gesucht wird, geöffnet wird,
und heraus aus der Tür tritt ein alter Mann im Schlafrock, ein Käpp-
chen auf dem Haupte. Halb wie im Traume geht er tastend, wie etwas
suchend, an den Möbeln des Zimmers herum, bis er wie sinnend vor
dem Bette des Missionars stehen bleibt. Als er aber mit seinen Händen

*


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