Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 69
(PDF, 133 MB)
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nischeu, innigen Stimme. Nach Leadbeater spielen vielerlei Faktoren
bei der Bückerinnerung mit, die leicht dem übersinnlich schönen Erlebnis
eine dunkle Färbung geben können. In Wirklichkeit hält Leadbeater die
•Visionen meist für ungetrübt schön und die Erlebnisse 4es ätherischen
Gehirns verzerren sehr leicht die Erinnerung an ein genossenes reines,
überirdisches Glück. Mehrere Experimente Leadbeaters führten zu dem
Ergebnis, daß entweder eine Erinnerung an geschaute schöne Visionen
gar nicht möglich war oder nur Bruchteile davon erhalten blieben, die
sich mischten mit einem ganz anderen Traumbewußtsein oder Traumkomplex
, nämlich die Erlebnisse, die das Ego hatte, wurden verdunkelt
durch die im ätherischen Gehirn entstehenden unzusammenhängenden
Bilder. Dieses ätherische Gehirn soll, wenn [es abgeschlossen ist, im
wesentlichen Bilder aus der Vergangenheit des Träumers in bunter Folge
und Regellosigkeit bringen.

Solche Mischungen scheinen in folgenden Träumen sich vollzogen zu
haben, in denen sich zum Teil übersinnlicher Idealismus verkörpert, zum
Teil alltägliche Dinge befinden, wahrscheinlich aus dem eigenen Erleben
der Dame und beeinflußt durch ihre Sympathien und Antipathien. Von;
einer anderen Dresdner Hellträumerin wurde mir außer sehr zahlreichen
anderen Träumen eine Beihe von Briefen zur Verfügung gestellt, m denen
sich folgende Beschreibungen befinden.

Dresden, den. 11. September 1921.

„Nun kann ich Ihnen erst mitteilen, da,ß ich Sie vor drei Tagen im
geistigen Gewände gesehen habe. Wir waren auf einem Feste. Fräulein
Gertrud H. war auch dabei. Sie hatten das Fest zu überwachen und war
es einigen Auserwählten erlaubt, das Fest zu besuchen aber nicht am Tanze
teilzunehmen. Sie selbst standen in einer Ecke, in der Hand eine Liste
derer, die nicht tanzen, wohl aber mitfeiern durften. Sie waren in Ausübung
Ihres Amtes sachlich, streng, aber nicht der Menschen, sondern der
Dinge willen. Wie ich Sie erschaute, standen Sie hochgewachsen da, ein
lichter Zug über Ihrem Gesicht, ein langer, vielleicht weißer Mantel bekleidete
Sie, Ihr Wesen, war ernst, aber es umstrahlte Sie eine hellblaue
bis hellgraue Farbe. Die Strahlung war vielleicht armlang und hüllte Sie
in einen feinen, durchsichtigen Nebel.*' Dem gesamten Bilde rühmt die
Briefschreiberin eine wunderbare, schwer zu beschreibende Schönheit nach.
Als Fräulein Gertrud H. eine alltägliche Bemerkung machte, wendete
sich die Gestalt ihres Freundes langsam und betrachtete Frl. H. „mit
eigenen Gedanken, aber ruhig und erfahren". Weiter gibt die Hellträumerin
ihrer Freude darüber Ausdruck, wie das Ernste zum Wesen*
des Freundes paßte und wie überaus schön diese Geistgestalt gewesen sei.

Auel, hier findet sich das Phänomen, daß Heilseher noch lebende Fersen
en in angeblich jenseitigem Glänze sehen. Dieser Umstand macht die


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