Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 71
(PDF, 133 MB)
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.— 71 —

Okkulte Wissenschaft und Lebensglück.

Von C. Eabe. (Fortsetzung.)

Die meisten Dinge, die der Mensch fürchtet, sind nur Geschöpfe
seiner Einbildung, und wenn es gelingt, seinem Innenleben diese Einbildungsvorstellungen
von Furcht und Angst zu entreißen, ist schon ein
großes Stück auf der Straße zur Freiheit zurückgelegt. Auch die Religion
der Liebe,, das Christentum, weist im Gegensatz zu manchen fiteren
daratif hin, daß nicht „gut" und „moralisch" sein aus Furcht vor dem
Gesetze, vor der Vergeltung i(m „Jenseits", zum inneren Frieden und ewigen
Heile führt, sondern die Liebe des Guten und Schönen aus Bedürfnis
und innerem Drange heraus; denn wenn es nicht aus Erkenntnis, sondern
Furcht und Zwang ausgeübt wird, leitet es zu Heuchelei, Dummheit und
Aberglauben, die stets am üppigsten wuchern, wo jene den besten Nährboden
bieten.

Der Mensch pflegt sich zu den Dingen und Begriffen seiner Umgebung
ii einen Gegensatz zu stellen, anstatt sie als einen Teil seiner
selbst zi betrachten. Das sogenannte Lebensglück wird nur deshalb verfehlt
, weil man es nicht kennt, nicht in sich sucht und sich eine äußere,
gegensätzliche Vorstellung davon macht, eine Illusion von Besitz und
Macht, die niemals Wirklichkeit werden kann, weil der Mensch, wenn
er seine Wünsche wirklich erreicht hat, innerlich sich auf gleicher Stufe
befindet und mit ihnen genau so wenig anzufangen weiß wie mit seinep
früheren Zustande. In seinem Unverstand sehnt er sich dann meist nach
diesem zurück, weil er in ihm doch das „Glück" mehr eingeschlossen
glaubt, wie unzählige Fabeln, Märchen und Gleichnisse es lehren. Und
obwohl hundert Religionen, tausend Arten des Lebens und des Wissens
die rechte Art und den Weg zur Seligkeit gefunden zu haben fest überzeugt
sind und diese Einbildung sogar mit Feuer und Schwert den „unglücklichen
, unwissenden" Mitmenschen und den „wilden" Völkern ein-
zuimpfe: suchen, stehen wir heute noch auf der gleichen Stufe des
Suchens, Unbefriedigtseins wie vor tausenden von Jahren. Es scheint,
ab ob der Menschheit* etwas verloren gegangen sei, was die Bibel unter
dem Begriff Paradies versinnbildlichen will, weil wir nicht einmal die
Vorstellung vom Wesen des Ersehnten in unserem Hirn aus einem großen
Untergang herübergerettet haben. Das Paradies auf Erden — das ist
in einem Begriff unsre Sehnsucht.

Unwissenheit, Unkenntnis der dem Menschen eingeborenen Kräfte
ist die Quelle aller Übel, zumal diese Kräfte nur am Äußerlichen hängen
geblieben sind und den Zusammenhang mit dem Überirdischen, mit dem,
was wir uns unter dem Wirken der „Geisterwelt" vorzustellen haben,
vergaßen und verloren. Soviele Fehler einer auch begangen hat, er kann


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