Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 72
(PDF, 133 MB)
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ihre üblen Folgen ausgleichen, wenn er an ihre Stelle Kräfte setzt, die
seinem geistigen Fortschritt nützlich sind, und so kann ein Mensch nur
Okkultist werden und das Heil aus dieser Wissenschaft und Lehre genießen
, wenn er zuvor ein guter, edler Charakter geworden ist oder wenigstens
den eisernen Willen dazu aufgebracht hat. Zum praktischen Okkultismus
ist das jedenfalls die Grundbedingung. Selbstbeobachtung,,
Wille zur Erkenntnis, Wille zur Läuterung des Menschlichen führt dazu
und* läßt den Blick in die Weite schweifen, die unermeßlich for
uns liegt und die wir in stürmendem Fluge erringen, ausgestattet mit ungeahnter
Kräften und Fähigkeiten. Einem, der das nicht will und beabsichtigt
, der sich mit äußerlichem, bald vergänglichem Glück begnügt,
wird der wahre Friede nie in die erschauernde Seele einziehen. Das
möchten alle beherzigen, die in die Welt der Geister einzudringen beabsichtigen
und sich1 in ihr vorwärtsarbeiten und vervollkommnen wollen.
Neugier und Sehnsationslust ohne ernstes Streben pflegen sich in ungeahnter
Schwere zu rächen, denn die Geisterwelt ist wie das verschleierte
Bild, das den vernichtet, der unbefugt und ohne heiliges
Priestertum seinen Schleier zu lüften sich erdreistet. Unser Wunsch
und Ziel ist es ja, daß jenes heilbringende Wissen nicht nur Vorteil einzelner
bleibe, sondern hinaus in weite Kreise dringe bis zu denen, dio.
sich unbewußt nach ihm sehnen und es noch nicht beim Namen kennen^
Solchen den Weg zu bahnen ist Schöpferarbeit, die ihren Lohn in sich
trägt, ist Keim neuer Weltordnung, an der die Kleinmütigen sich erheben
, die Schwachen Kräfte erringen, die Blinden sehen wollen. Eine
durchgreifende Kenntnis des eigenen Tuns ist daher von größter Tragweite
für das Schicksal eines jeden, sie gibt Antwort auf die trotzig
klagende Frage: Warum das mir?

Wenn dem bösen Gedanken, der bösen Tat mit der Kraft des Mitleides
, der Liebe, dem Talisman des Guten begegntet wird, kann ihr Urheber
nichts ausrichten, fällt er selbst dem Zorne der Geister anheinu
Confutze. Zoroaster, Laotse, Krischna, Buddha lehrten das lange vor dem
Auftreten des großen Meisters der Liebe. „Liebet eure Feinde, tut Gutes
denen, die euch hassen" ist der Schutzgeist des Menschen gegen seine
Widersacher.

Wenn das Sprichwort sagt: „Jeder ist seines Glückes Schmied",
dann gehört dazu die Kenntnis dessen, wie man schmieden soll, wonach
streben, was Glück ist.

Wohlwollen und Güte gegen den Nächsten entwickeln von selbst
einen Magnetismus der Sympathie. Der Feinfühlige, das Kind, das Tier
wissen aus Instinkt, wer ihnen wohl will und wer Böses im Sinn hat.
Wer Macht erwerben will, sei es zu seinem eigenen oder zu anderer Vorteil
, muß zunächst nach der Kraft der Erkenntnis, des fortgesetzten, in-


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