Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 89
(PDF, 133 MB)
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Okkultistische Umschau.









Astrologen-Kongreß. Am ,30. Juni, 1. und 2. Juli fand in Leipzig* der
2. Astrologische Kongreß statt. Der Tagung, die einen internen, für die Förderung
der Fachastrologen bestimmten, und einen öffentlichen, in der breiten
Masse 'der Bevölkerung werbenden Teil hatte, lag ein reichhaltiger Plan zugrunde
, der von dem ernsten und zielbewußten Wollen unter den deutschen Astrologen
zeugt. *

Der 1. Tag sollte der Erörterung wissenschaftlicher (Probleme, der 2. Tag
der Beratung organisatorischer Fragen, insbesondere der Bildung eines ständigen
Kongreß-Ausschusses gewidmet sein. Auf der Tagesordnung standen eine Anzahl
anziehender Referate, so von M. E. Winkel (Schriftleiter der „Astrologischen
Blätter") über „Uranus und Neptun"; Th. Becher über „Astrologie, ein Weg
zur Selbsterkenntnis", von A. M. Grimm, dem Kongreßleiter und Herausgeber
der „Deutschen Astrologen-Zeitung", über „Wissenschaft oder Mantik ?", „Alte
und neue Erkenntnisse in der Astrologie" und „Tierhoroskopie", von E. Feuerstein
als Vertreter des Astrolog. Vereins „Kosmos" über „Das Epoche-Horoskop
", von Frdr. Sieggrün als Vertreter der Hamburger Astrologen-Schule
über „Astro-Phiiosophie", „Transneptunische Planeten und deren astrologische
Wirkung" und „Arbeitsmethoden der Hamburger Schule"; von Max Dittrich
über „Astrologie als Erkenntnis Wissenschaft"; von Ernst Tiede über „Die
12 Orte im Geburtsbilde" und über „Das Wesen der Astrologie urfd 'die heutige
Zeit"; von W?. B efco^k e r, dem bekannten Übersetzer Alan Leos, über „Die
religiöse und ethische Bedeutung der Astrologie", und von A. M. Grimm überlas
Valutaproblem im Lichte der Astrologie".

Leider war Herr Tiede noch in letzter Stunde davon abgehalten worden, den
Kongreß zu besuchen; teilweise sprang aber Elsbeth Ebertin, die gewandte
und erfolgreiche Bahnbrecherin in der breiten Öffentlichkeit, für ihn ein, indem
sie über „Das Wesen der Astrologie und die heutige Zeit" in sehr anregender,
packender Weise plauderte.

Über den Kongreß als Ganzes kann ich leider nicht berichten, da ich vormittag
dienstlich verhindert war. Was ich am ersten und letzten Abende als
öffentlichen Teil kennen lernen konnte, war zum Teil wenig ermutigend, ja
geradezu bedauernswert und beschämend. Bechers Vortrag, an sich betrachtet
ein beachtenswertes und ehrenwertes Zeugnis edlen Strebens, war nicht recht für
die wenig oder gar nicht vorbereitete Zuhörerschaft in einer öffentlichen Veranstaltung
geeignet. Er kennzeichnete die Astrologie als intuitive Astronomie, als
ein Einfühlen in die Seelen der Gestirne, wobei übrigens Theodor Fechners Ansichten
sehr gut erörtert werden könnten, wie ich überhaupt davon überzeugt bin,,
daß diesem wackeren Forscher neben seinem unglücklicheren Mitkämpfer Zöllner
die nächste Zukunft Gerechtigkeit widerfahren lassen wird. Des weiteren stellte
sich B. ganz auf den Boden der Theosophie. Wenn dies nun auch an sich sehr
wohl gerechtfertigt ist, so erfordert doch eine solche Stellungnahme eine ganz besonders
vorsichtige, methodisch geschickte Behandlung der aufgeworfenen Fragen
vor einem Laienpublikum, und da konnte ich mich des Gefühls nicht erwehren,
daß B. öfter über die Köpfe !hinweg 'sprach, zumal sein Vortrag einen etwas
„akademischen" Eindruck machte, und das war in Rücksicht auf den Fleiß und
die gute Absicht bedauerlich. Der erste Abend hinterließ aber bei denen, die bi*


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