Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 214
(PDF, 133 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1923/0218
Herrn K. teil, der damals aus leiner weit entfernten Großstadt zum Professor
auf Besuch gekommen war. Dieser in die seelischen Geheimnisse des
Professors eingeweihte Freund hat alle Erscheinungen und Phänomene,
die sich in dieser Sitzung zutrugen, mit angesehen bezw. erlebt und kann
demnach deren Echtheit und volle Glaubwürdigkeit «ebenfalls bestätigen.

Die geschilderten wunderbaren, überwältigenden Ereignisse sind für
den spiritualis tischen Denker und Forscher in «mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich
interessant und lehrreich. Zunächst sind die Ergebnisse der
beschriebenen Sitzungen, vor allen Dingen aber 'die jMaterialisationserschei-
nungen, vom experimental-wissenschaftlichen Gesichtspunkte als äußerst
wertvolle, erstaunliche und hervorragende übersinnliche Phänomene <zu
betrachten. Ferner bieten uns die wiedergegebenen Geschehnisse in ihrer
Gesamtheit ein klassisches Beispiel für die Erinnerungsfähigkeit des
Geistes in Hinblick auf dessen frühere Einverleibungen oder jenseitige
Daseinszustände. Dieses vorgeburtliche Erinnerungsvermögen ist in mehr
oder minder hohem Maße bei fast .allen Menschen vorhanden und spielt
in unserem Gedanken- und Gefühlsleben, im Reiche unserer Träume und
Phantasien — wenn auch in der Hegel unbewußtermaßen — eine bedeutende
Eolle. Das geistige Hauptmoment aber, Idas wie ein dominierendes
melodisches Leitmotiv die ganze, an seelischen Schönheiten so reiche
Lebenssinfonie unseres Freundes durchzieht, ist die (Bewahrheitung und
Verherrlichung der Dualidee. Denn aus den liier berichteten Tatsachen
und Begebenheiten ersehen wir es klar, daß die erschaffenen Geister
wirklich duale Wesen sind, daß das vom allgütigen Schöpfer um zwei
zusammengehörende Dualgeister geschlungene Band heilig, unzerstörbar
und die Dualliebe eine himmelentsprossene, unwiderstehliche, lunvergängliche
Empfindung ist!

Abgesehen von dem bereits Erörterten ist bei Seinem echten, gesinnungstreuen
Okkultisten eine hedonistische Lebensauffassung auch aus
psychologisch-ethischen Gründen undenkbar.

Wenn wir das Menschenleben objektiv und vorurteilslos betrachten,
wenn wir der Wahrheit offen und ^unverhohlen ins Antlitz sehen wollen,
so werden wir zur Überzeugung gelangen, daß diese Wahrheit höchst unerfreulich
und betrübend ist, daß geistige Finsternis, Roheit, Sinnlichkeit
, Selbstsucht und Lieblosigkeit in allen Kreisen der menschlichen Gesellschaft
die vorherrschende Norm bilden, wogegen spirituelle Denkungs-
art, Menschenliebe, Tugend und Sittlichkeit nur ab und zu als rühmliche,
uns geradezu überraschende Ausnahmen auftauchen. Nur eine ausgesprochene
Kurzsichtigkeit oder mangelnde Urteilskraft kann diese offenkundige
Tatsache übersehen bezw., unbeachtet lassen. Nur mit Hilfe
hinfälliger Sophismen und trügerischer Illusionen mag es manchem optimistisch
veranlagten Erdenpilger gelingen, sich über all »dies zeitweilig


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