Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 253
(PDF, 133 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1923/0257
— 253 —

die gelegentlich einmal einer neueren Sammlung ähnlicher Erscheinungen
angefügt werden könnten.

Dann folgen Kapitel über Schlaf und Traum, Vision und Halluzination
, Massenphänomene, die keine besondere Erklärung Pertys enthalten,
sondern lediglich fesselnde Eeferate und spannende Tatsachenberichte.
Allen Tatsachenberichten ist eine gewisse Kürze eigen. Es ist aus umfangreichen
Beschreibungen und starken Büchern nur das Wunderbarste,
das Außerordentliche, kurz das rein Magische herausgezogen. Daher ermüdet
Perty nicht so leicht und haben seine Berichte eine fortwährende
Hochspannung und Stärke.

Die Erscheinungen des Incubus und Succubus hält Perty für reine»
Komplikationen der Alp-Krankheit mit erotischen Vorstellungen und einseitigen
, d. h. nur in einem Individuum erfolgenden geschlechtlichen Funktionen
.

Unter die mystischen Erscheinungen gruppiert Perty auch ,das Nachtwandeln
und führt eine große Anzahl wunderbarer Fälle an, in denen sich
der sogenannte ,,Allsinn<l teilweise kundgibt. Noch mehr beschäftigt sich
Perty in seinein ersten magischen Werke mit ,den Erscheinungen des
Lebensmagnetismus und Schlafwachens. Der Allsinn ist eine Fähigkeit
des Somnambulismus, den Perty gleich anderen Schriftstellern als die
Fähigkeit charakterisiert; ohne Vermittlung der Sinnesorgane so wahrzunehmen
, als wenn es durch sie geschähe. - Durch den Allsinn können
jedoch auch Dinge wahrgenommen werden, die den Sinnen unzugänglich
sind. Der Allsinn ist ein Urvermögen der magischen Natur des Meeschen
, das jedoch nur in gewissen Zustanden aus seiner Latenz heraus-
das Außerordentliche, kurz das rein Magische herausgezogen. Daher er-
durclb die Eindrücke, die die gewöhnlichen Sinne erhalten, übertönt wird.

Die Besessenheit nennt Perty in seinem ersten Werke psychische Entzweiung
, häufig verbunden mit magischen Phänomenen. Die Schutzengel
oder die manche Individuen plagenden Geister, sowie die Führer der Schlaf-
wachen sind Erzeugnisse der entzweiten eigenen Psyche des Betroffenen
und sowohl nach ihrer Entstehung wie als Phänomenologie sehr geeignet, ein
Jhelles Licht auf die sogenannte Besessenheit zu werfen. Die Phänomene
des Besessenseins sind so furchtbar und zugleich oft so wundersam, daß
ein nicht geringer Grad von Scharfsinn dazu gehört, das wahre Verhältnis
zu erkennen und sich nicht zur Annahme einer Einwirkung fremder böser
Wesen hinreißen zu lassen.

Diese Erklärung zeigt doch deutlich die Ablehnung der Geisterhypothese
, die sich durch das ganze Buch wie ein roter Faden zieht, während
'es später umgekehrt ist, nämlich daß gemessene Hinweise auf die
Einwirkung der Geisterwelt auf die unsrige und Vor allem auf unsere»
Psyche sich an jeder geeigneten Stelle finden. So wird noch in den „My-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1923/0257