Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 254
(PDF, 133 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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stischen Erscheinungen" ausgeführt: „Wie in der Poesie und bildenden
Kunst, hat die Phantasie auch im magischen Leben ihre Schöpferkraft)
geübt: sie hat in jenen Künsten wie in der Vision Engel und Teufel^
Götter und Ungeheuer geschaffen. In der Dämonomanie wandelt sich das
krankhaft magisch erregte Individuum gleichsam selbst in einen Teufel
und spielt mit der Wahrheit der Natur dessen Eolle in ihrer ganzen!
Scheußlichkeit, während in den höheren Stufen des Hellsehens und der
Tagesekstase die Engelnatur im Menschen in ihrer \Schönheit und Güte
leuchtet. Der Mensch kann beides vermöge der tin ihn gelegten, aus dem
geodämonischen Prinzip fließenden Universalität, dem — nicht dem universalen
Geiste — als einem im Entwicklungskampf Begriffenen auch das
Böse und Häßliche entstammt, was hier erscheint"

Dem Vampirismus liegen tiefe Zerrüttungen des organischen Wesens
zu Grunde, die die gräßliche Vision eines gespenstigen, ehemals menschlichen
Wesens schaffen. Die Zoanthropie sei ebenfalls eine Form der psychischen
Entzweiung, bei der außer den Funktionen des Gehirns auch die
der Haut gestört sind, weshalb der Kranke im Paroxysmus sich behaart,
fühlt. Bei der Lykanthropie komme noch eine tiefe mordlustige Verwilderung
des Gemütes hinzu. Die Kranken faszinieren ihre Opfer, so
daß sie auch von diesen als Wölfe angesehen werden. Es ist zu beklagen,
daß das Auge des Naturforschers Perty nicht hellsehend gewesen ist, um
selbst den magischen Wirkungen bei derartigen Phänomenen genauer
nachzuspüren, vielleicht wäre dann doch seine Erklärung weitgehender
geworden.

Ebenso polemisiert Perty in seinem ersten Werke gegen die Auffassung
, daß Magie und Zauberei unter dem Beistand von Göttern, Engeln
und Dämonen zustande gebracht würde. Die Apparate der Zauberer seien
stets nur Vehikel der magischen Kräfte des Renschen gewesen.

Die weiteren Erscheinungen, die dann beschrieben werden, erfahren
in seinen späteren Werken eine wesentliche Änderung der Auslegung.
Vielleicht würde manchen Lesern gerade die erste Erklärung, die immerhin
scharfsinnig genug ist, besser gefallen, als 4ie spätere: Einwirkung
der Geister Verstorbener.

In seinen „Blicken in das verborgene Leben'', „Der jetzige Spiritualismus
" und „Die sichtbare und unsichtbare Welt" wiederholt Perty
die Reihe der magischen Phänomene, selbst in seinen kleinsten Werken:
„Die Realität der magischen Kräfte" und „Ohne die mystischen Tatsachen
keine erschöpfende Psychologie", indem er immer wieder inzwischen neu
gesammelte Erscheinungen und Auszüge aus Berichten über okkulte Begebenheiten
unermüdlich anführt.

Im „Jetzigen Spiritualismus" verfaßte Perty eine vorzügliche geschichtliche
Skizze des Spiritismus mit einer Fülle von wertvollen An-


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