Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 340
(PDF, 133 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Annahme einer Lebenskraft wiederum den Anschauungen der altindischen
Philosophie sehr nahe, wenn diese u. a. eine Art Lebensenergie annimmt,
die unter Umständen in Tätigkeit tritt (B.lavatsky: „Die Wanderung der
Lebensatome"). Forscher wie der genannte Berliner Arzt Dr. Moll stehen
der Theosophie wie der Parapsychologie in gleichen Maße verständnislos
gegenüber, da sie in dem "Wahne leben, daß sich das Seelische ohne weiteres
in das Mechanische, Körperliche einpressen läßt.

Wie die Dinge liegen, kann angesichts der heutigen Verhältnisse
nur bei dem sog. experimentellen Okkultismus von einem sichtbaren Fortschritt
geredet werden. Denn der esoterische gehört ins Überindividuelle,
Zeit- und Baumlose, und seine Pflege fällt dem einzelnen, (nicht der Gesamtheit
zu. Was die Esoterik bietet, ist Außenseite und betrifft die
Tendenz, die so gewonnenen Erkenntnisse dem geschichtlichen Werden
einzuorden (1). Sie ist an und für sich notwendig, da sie die Verbindung
zwischen Okkultismus im engeren Sinn und Wissenschaft herzustellen hat
— man vergesse nicht, daß von den Urteilen von ^Hochschulprofessoren
über dieses Gebiet es auch in Zukunft abhängt, ob pin großer Teil den
stets autoritätsbedürftigen Menge (wozu auch die sog. „Gebildeten" gehören)
sich überhaupt damit beschäftigen wird. So ist es zu verstehen, daß
gerade ein Historiker wie der Münchener Professor M. Kemmerich zum
.mutvollen Vertreter dieser Richtung geworden ist und in seinem Buche:
„Gespenster und Spuk" den exoterischen Okkultismus in allen seinen
Richtungen zu Worte kommen läßt. So ist auch der (eigentliche Spiritismus
wenigstens in Deutschland längst im experimentellen Okkultismus
und in der Parapsychologie aufgegangen. Die medialen Kundgebungen
werden heute nur noch mit Berücksichtigung der seelischen Tiefenforschung
(Parapsychologie) und des Hellsehens behandelt, und Tr. C.
Österreich glaubte sogar, das Hellsehen durch Telepathie deuten zu jkönnen
(Der Okk. i. m. W.) — ein unmöglicher Versuch, (der aber dadurch zu
erklären ist, daß hier eine Anknüpfung an die tatsächlichen {Ergebnisse
der exakten Wissenschaften versucht wird. So läßt sich heute sagen, daß
selbst ein so verwickeltes Problem wie die Mediumschaft der Frau Piper,
an der sich alle großen Forscher auf diesem Gebiete [versucht haben, die
Frage, ob hier wirklich die Einwirkung transzendenter Intellegenzen vorliegt
, nicht zum Abschluß gebracht und dafür die andere aufgeworfen
hat, ob es sich hier überhaupt noch lohnt, darauf noch länger Mühe und
Zeit zu vergeuden (2).

Ergebnisreicher sind eine Reihe von Untersuchungen gewesen, die
sich auf das Hellsehen im engeren Sinne erstrecken (Chowrin, v. Wasie-
lewski, Tischner, Böhm u. a.) und dazu geführt haben, daß auch Außenstehende
von der Realität dieser Erscheinungen überzeugt sind. Das betrifft
sowohl die experimentelle Seite dieses Problems, zu dem die Werke


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