Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 389
(PDF, 133 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1923/0393
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Da ist zunächst das Hellsehen, besser noch die Hellsinnigkeit^
weil auch durch Hellfühlen, Hellschmecken, Hellriechen und Herhören
ähnliche Leistungen vollbracht werden können. Eine Vorstuf e dazu möchte
ich den Fall nennen, daß manche Ärzte die Fähigkeit haben, Diagnose^
auf Anhieb richtig zu stellen, ohne, entsprechend ihrer diagnostischen!
Schulung, genügend objektive Beweise für die Richtigkeit derselben erbringen
zu können. Der Arzt sagt sich unwillkürlich, intuitiv „das muß das und
das Leiden sein". Oder daß manche alte Ärzte Typhus, Diphtherie, Tuberkulose
und Ähnliches mit Sicherheit am Gerüche der Kranken feststellen,
die Krankheit sozusagen beim Eintritt ins Krankenzimmer schon riechen.
Diese Leistungen führt man oft auf Erfahrung im Berufe zurück, ich*
glaube aber doch richtiger zu gehen, diese Leistungen als Unterstufe des
Hellfühlens zu betrachten. Ich kann aus Erfahrung sprechen, denn mir
selber steht diese Leistungsfähigkeit schon seit meiner Kandidatenzeit —
leider nicht in ausgedehntem Maße und nicht zu jeder Zeit — zur Verfügung
, speziell bei Diphtherie und Influenza. Man kann sich da ganz
sicher auf seine „innere Stimme" verlassen.

Das eigentliche Hellsehen, sei es nun im Trancezustande bei Medien,
wie die „Seherin von Prevor^i", oder in aktivem Zustande, wie es der bekannte
Schäfer Ast entwickelte, geht ja da viel weiter. Auch hier in der
Umgegend gibt es mehrere „Urindoktoren", die ganz Gutes leisten. Bei
ihnen entsteht durch die odische Ausstrahlung des mitgebrachten Gegenstandes
(Urin, Nackenhaare, Kleidungsstücke des Kranken) ein Astralbild desselben
. Dieses zeigt in völliger Durchsichtigkeit jeden Teil des kranken
Körpers, und so kann leicht die Stelle aufgefunden werden, wo das Übel
sitzt. Die ganze diagnostische Leistung ist eben an die Hellsehfähigkeit
des Wunderdoktors gebunden und steht und fällt mit ihr. Deshalb
sollten solche Leute ihr Möglichstes tun und durch vernunftgemäßen
Lebenswandel ihre Gabe sich zu erhalten suchen. Eine gute pathologischanatomische
Schulung dürfte einen geübten Hellseher zum gesuchtesten,
Arzte der Welt machen, aber darin hapert es meist. Die Leiden werden,
wohl richtig gesehen, aber meist falsch gedeutet, zumal da die pathologische
Anatomie zu den schwierigsten Fächern der Medizin gehört.

Auf das siderische Pendel setzte man wohl schon allzu weitgehende
Hoffnungen als Anzeiger krankhafter Störungen. Meist haben
die Pendelforscher auch nur das erkrankte Organ herausgefunden, das
wissen aber die Kranken meist schon selbst, brauchen also das Pendel'
gar nicht. Ich habe auch nicht den Eindruck, als ob da noch viel herauszuholen
wäre. Gelingt es, dann haben wir sicher eine hellsehende Person
vor uns, die schließlich auch ohne das Pendel eine ebenso schneite
Diagnose stellt.


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