Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 402
(PDF, 133 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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verbunden, insofern hier Einwände wie Hellsehen, Telepathie usw. dazukommen
, während die Erweiterung, die in dem Hellsehen zum Aust-
druck kommt, immer nur bei einzelnen festzustellen ist — jso bat man sich
mit solchen Erklärungsversuchen bereits derartig verrannt, daß die Frage
des eigentlichen Spiritismus kaum mehr lösbar erscheint (4). Dagegen
steht noch immer hinter all diesen Erscheinungsformen jenes düstere^
große Es, und auch der Präge nach dem persönlichen Weiterleben und
der Unsterblichkeit läßt sich auch mit den Mitteln der jParapsychologiei
nicht beikonhnen — der Mensch muß sich selbst hineinarbeiten jin jene
Welt und mutvoll den Weg gehen, den schon viele /dahin beschritten!
haben und den gerade wieder heute viele der Basten üzu begehen Versuchen
. Es kann auch einmal die Zeit kommen, in jder man auf Grund von
okkulten Abhandlungen den Geheimratstitel bekommen kann — das Problem
als solches bleibt nichtsdestoweniger ungelöst und wird es Jbleiben,
wenn man die Möglichkeit des esoterischen Okkultismus wie bisher von
Vorurteilen befangen zurückweist. .

In diesem Sinne läßt sich das Ergebnis der seelischen Tiefenforschung
schon heute einigermaßen festlegen: Das Problem der Menschenseele
erweitert nach dem Unendlichen, Absoluten hin, und die (Möglichkeit
eines Weiterlebens nach dem Tode, wie es von Seher in allen höheren
Religionen zum Ausdruck gekommen, ist. Ein tatsächlicher Beweis läßt
sich dafür nicht erbringen, während andererseits das Phänomen der SMa-
terialisation und sogar das der Telekinesie sich schon heute £n die -Erkenntnisse
unserer theoretischen Physik (Verwandlung von Energie in
Materie) einfügen läßt. Insofern stellt dann die moderne Parapsychta-
logie tatsächlich eine Erweiterung unseres Weltbildes dar, nur daß auch
sie nicht imstande gewesen ist, das große Rätsel von <dem (Schicksale der
Seele nach dem Tode lösen zu können. Sie beschränkt (sich wieder auf die
Sinneswelt, wie auch die Anthroposophie Steiners .wieder von dieser ausgeht
, wenn auch deren Grenzen nach außen verlegt worden jsind, so daß
sich z. B. die Anschauungen der Theosophie bis zu (einem gewissen Grade
sehr wohl als Wegweiser für die weitere Forschung verwenden fassen.
Du Prel hat Unrecht gehabt, wenn er von einer (sehr Snahen Zeit träumte,
in der das, was bisher Inhalt des Glaubens gewesen jsei, Idurch eine neue
Wissenschaft bewiesen werde (Das Rätsel des Menschen).

Es ist erfreulich, daß angesichts dieser Tatsachen, die nun ^einmal
mit dem Wesen der Dinge selbst zusammenhängen, gerade in ider Gegenwart
diese Probleme von ganz anderer Seite beleuchtet worden -sind.
Das betrifft die Arbeiten des Grafen Keyserling, der besonders in seinem
„Reisetagebuch eines Philosophen" durch seine Kenntnis der indischen
Kultur wieder nachdrücklich auf die altindische Philosophie und ihre
Seelenschulung hingewiesen hat, und O. Spengler, der in seinem Ji>e-


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