Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 404
(PDF, 133 MB)
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nahmen die Zukunft vorauszuberechnen, während die 'Ausführungen
Dr. Lomers (Seele und Kosmos) denn doch1 noch auf (recht schwachen
Füßen stehen. Von hier aus fängt auch die Astrologie (als iAusdruqk
eines ungeheuren kosmischen Zusammenhanges, in den auch der Mensch hineingestellt
ist) wieder an, wenigstens nach ihren Grundanschauungen,
mehr Beachtung zu finden, und besonders die Arbeiten Bolls £Aus Natur
und Geisteswelt) haben viel dazu beigetragen, die Frage Goethes, [wo die
Grenze einer Beeinflussung des menschlichen Seelenlebens durch die Gestirne
ist wieder ernstlich prüfen zu lassen. Zu Grunde liegt auch hier
jene Erweiterung des Menschheitsproblems ins Komische — also eben
das, was von jeher die Grundlage der Esoterik aller Zeiten fgewesen ist.

Damit sind wir am Ende unserer Betrachtungen angelangt. Wie
wir auch das Problem unserer heutigen Zeit auffassen wollen j— ;wir
stehen mitten in einer gewaltigen Umwälzung, und nichts ist törichter
als ihr immer wieder mit vorgefaßten Meinungen oder schemenhaften'
Normen beikommen zu wollen. Das Schicksalsbuch dieses Zeitalters, das
Werk Spenglers, hat sie bereits in einem größeren Zusammenhang {einzuordnen
versucht. Gewiß stehen wir in einer allgemeinen Auflösung .und
Zersetzung, die voraussichtlich noch lange währen wird. Aber der Umfang
dieser Kultur (denn sie umfaßt nicht nur das jeuropäische, sondern
auch das amerikanische Geistesleben) ist zu groß und die Fülle der neuentstandenen
Probleme zu weit, als daß wir wirklich schon Jieute ein
hoffnungsloses Minuszeichen unter die ganze Rechnung setzen müßten. Es
will uns scheinen, daß hier der Darmstädter Philosoph weiter (gesehen hat,
wenn er von einem vorübergehenden Rückfall in die Barbarei (spricht, aus
der sich aber dann etwas Neues, Größeres entwickeln kann. >Es ist die
Morgenröte des fünften Zeitalters, von dem R. Steiner spricht und in dem
nach ihm der Christusgeist endlich unter den Menschen zur vollen Wirksamkeit
gelangen soll. Mag sich nur unser jetziges, ganz vom Kapitalismus
und Militarismus zerrüttetes Zeitalter möglichst rasch auflösen, damit
das, was morsch an ihm geworden ist, absterben kann. ;Mag Deutschland
sein schweres Los tragen, das ihm dabei zu iTeil geworden ist. Wir
glauben an eine Erneuerung der Dinge, in der auch /der (deutsche Gedanke
in der Welt wieder zu seinem Rechte kommen soll. Auch der Okkultismus
, der heute aufs neue vor dem Horizont der jabendländischen
Menschheit aufgetaucht ist, soll uns dazu die Wege weisen!

Die Anmerkungen beziehen sich auf die betr* Zahlen in () im Texte.

Anmerkungen«: i. Im Falle des genannten Mediums 'haben jedenfalls
die Geister des Verstorbenen versagt, da es nicht gelang, den Inhalt eines Briefes
zu erkennen, der nur Verstorbenen bekannt war. Dagegen lassen Fälle wie der
Mediumismus von Säuglingen und das Reden in fremden Sprachen, das wieder
holt bezeugt ist, nur auf Besessenheit schließen, wobei transzende Intelligenzen,
aber auch Inkarnierte als Urheber in Betracht kommen können.


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