Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 422
(PDF, 133 MB)
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Dämonologie einen realen Kern sehen und unter Wahrung einer gesunden
kritischen Beobachtung an die Lösung dieses dunklen Problems herangehen.

Die Lehre von Dämonen guter und böser Art ist fast so alt als die
•Menschheit selbst und taucht trotz aller Bekämpfung, trotz überlegener
Verleugnung immer wieder auf. Sie findet sich in den Eeligionen aller
Völker und Zeiten, und die Literatur — vom handgeschriebenen Pergament
bis zum eleganten Buche der Gegenwart — erzählt uns von solchen Wesen
und führt uns Zauberer, Schwarzkünstler und Beschwörer vor Augen.

Sind das alles Hirngespinste einer überreizten Phantasie? Geduld]!

Das Alter einer Lehre ist kein Beweis ihrer Wahrheit, wohl aber
könnten unsere Zweifel ins Wanken geraten bei dem Gedanken, daß sie
sich unabhängig bei allen Völkern vorfindet und daß sich immer und immer
wieder Menschen fanden, die sich mit diesem Problem befaßten und die Realität
der Dämonologie anerkannten. Daß in den Erzählungen von Zauberern
usw. auch ein Körnchen Wahrheit stecken könnte, räume doch
einmal jeder vorurteilslos denkende Mensch ruhig ein. Anders steht es
aber mit den Beweisen, nach denen die so oft auf verschiedenen Gebieten
getäuschte Menschheit mit Recht verlangt. Diese Beweise können
aber doch zu einem großen Teil erbracht werden, wenn wir von den
Forschungsresultaten einiger weitblickender Psychologen ausgehen.

Wer bezweifelt, daß Gedanken zeugende, formende Kräfte sind,
der beschäftige sich doch mit hypnotischen und telepathischen Experimenten
, und er wird wohl einen seiner Zweifel nach dem andern schwinden
sehen. Hier ist die Zahl der Skeptiker gering. Und doch wagen es nur
Wenige, an die Existenz von feinstofflichen Wesen mit Intelligenz und
Willen, ähnlich dem unseren, zu glauben, obwohl sich die Tatsache nichtl
von der Hand weisen läßt, wie schon Parazelsus bewies, daß durch dejni
Glauben, die Vorstellung und Gedanken, die durch Jahrtausende hindurch
von einer großen Masse genährt wurden, solche Wesen« auch wenn sie
noch nicht existierten, durch die Konzentration dieser vielen Gedankenkräfte
entstanden. Der gereiftere Okkultist und Magier bedient sich
wohlbewußt dieser Wesen, und auch in der katholischen Kirche hat sich
der Glaube an Dämonen bis heute erhalten. Am klarsten aber finden wir
über diese Rätsel Aufschluß in den Geheimlehren des Orients. Die
Kleingläubigkeit der Herde läßt aber solche Möglichkeiten gar nicht zu,
ja sie übersieht sogar ihre eigene Seele mit den dieser eignenden wunderbaren
Fähigkeiten. Wie viele Ereignisse bringt doch das Leben eines
jeden Einzelnen, so daß man sich staunend fragen muß, warum eigentlich
so wenig Menschen nach den inneren Ursachen derselben forschen. Es
ist eben leicht und bequem, materialistisch zu denken, denn materielief
Beweise sind leicht zu führen, soweit unsere gröberen Sinne in Betracht
kommen, und das genügt dem Durchschnitt.


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