Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 435
(PDF, 133 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1923/0439
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sagte mir, daß die Tuberkulose in der Iris nicht immer Anzeichen machte*
daß die Frage überhaupt noch nicht völlig geklärt sei. Ja, aber wo
wollen wir denn da hinkommen, wenn eine derartig wichtige Krankheit
aus den Auge nicht mit Bestimmtheit erkannt werden kann? Das wäre
doch ein sehr schlechtes Zeichen für diese Kunst, und doch muß man es
leider konstatieren. Bei Gebärmutterkrebs habe ich kürzlich dieselbe Erfahrung
machen müssen. Für Iridologen füge ich hinzu, daß ich in beiden
Augen im betreffenden Sektor, auch in seiner Umgebung, nichts
gefunden habe, was darauf schließen ließe, und dabei war die Diagnose
spielend leicht durch eine innere Untersuchung von einer Viertelminute
zu stellen, da der Prozeß schon reichlich fortgeschritten war. Bei Verlust
eines ganzen Armes im Kriege kein einziges Anzeichen im Armsektor,
auch nicht das der vorhergehenden Verwundung. Dann wieder bei einer
ganz speziellen Nierenbeckenerweiterung ein sehr schönes deutliches Zeichen
, das jeder sehen konnte; bei mir selbst nach einem Sturz aufs Kreuzbein
ein deutlicher punktförmiger schwarzer Fleck an rechter Stelle,
ganz entsprechend der Größe, Stärke, Dauer und Schmerzhaftigkeit der
Verletzung. Also Erfolge und Mißerfolge nebeneinander bei einem und
demselben Untersucher. Dabei habe ich fast die ganze Literatur über Irisdiagnose
, die mich bald sehr anzog, durchgearbeitet, wobei ich allerdings
zu meinem Leidwesen auch starke Differenzen der einzelnen Autoren feststellen
mußte. Auch geübte Irisdiagnostiker, die dieselbe zum Broterwerb
benutzen, habe ich herangezogen und doch nicht mehr Erfolge gesehen*
als ich schon selbst gezeitigt hatte. Es sind eben auch dieser Lehre, wie
andern, recht enge Grenzen gezogen, und mein Urteil muß ich dahin abgeben
, daß die oben erwähnten Disziplinen nur dann als allein ausreichend
für Krankheitsdiagnose angesehen werden dürfen, wenn man sich auf Intuition
und Hellfühlen verlassen kann. Kann man sie bloß rein objektiv
benutzen, so dürfen sie nur als unterstützend für eine fachgemäße Diagnose
herangezogen werden, da die Erfolge nicht eindeutig sind, wie ich mich auf
Grund eigener Wahrnehmungen überzeugen konnte.

Als weitere Methode käme die Diagnose auf spiritistischem
Wege in Betracht, d. h. also, daß in einer Sitzung die Geister nach dem
Leiden gefragt würden und Auskunft erteilten, oder daß ohne Sitzung ein
Medium auf hellhörendem Wege durch seinen Schutzgeist oder andere Intelligenzen
diesbezügliche Auskunft erhielte. Beispiele dafür sind die
„Seherin von Prevorst" und Frau Ohlhaver, sowie das Medium d'Esperance.
Es gibt noch mehr, aber diese Beispiele dürften genügen. Man muß aber
zu diesem Zwecke Spiritist sein, und da das nur ein kleiner Teil der Menschen
trotz aller mystischen Empfindungen ist, dürfte diese Art nicht
sehr an Boden gewinnen. Der Kranke müßte auch wohl meist an Sitzungen
teilnehmen und würde dann sogar leicht störend wirken infolge seines

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