Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 452
(PDF, 133 MB)
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die Bahn der Hochstapler gedrängt. Ist eine sonst weite Schrift am
Ende der Zeile zusammengedrängt oder der fechte Rand zu sehr ausgenützt
, so deutet dies an, daß die betreffende Person durch widrige Verhältnisse
gezwungen ist, sich irgendwie einzuschränken. Doch fehlt es
auch in den meisten Fällen an dem nötigen Einteilungssinn, der sich
besonders in finanziellen Dingen fühlbar macht. In derartigen Fällen
wird dann oft gerade da gespart, wo es am wenigsten nötig wäre. Zu
enge Schriften bringen uns unwillkürlich auf den Gedanken, daß wir es
hier auch mit einer sehr berechnenden oder engherzigen Person zu tun
haben könnten. Schriftbilder, die den Eindruck machen, als ob dia
Buchstaben sich ineinander verkriechen wollten, zeigen einen unklaren
Charakter, der meist etwas zu verbergen und zu verheimlichen hat und,
wenn noch andere Zeichen darauf hinweisen, zur Verstellung und Falschheit
neigt. Sind die einzelnen Buchstaben eines Wortes miteinander verbunden
, so haben wir es mit praktisch veranlagten Naturen zu tun, die
fähig sind, von andern gegebene Ideen gut zu verwerten. Desgleichen
ist auf gute Beobachtung, Kombination und Anpassungsvermögen zu
schließen. Unverbundene Schriften mit ihren einzelnstehenden Buchstaben
verraten viel eigenartige, selbständige neue Ideen, bekunden aber
auch, daß der Schreiber unfähig ist, dieselben klar zum Ausdruck zu
bringen oder praktisch zu verwerten. Viel Idealismus, zu wenig Realismus
und fast keine Anpassungsfähigkeit besitzend, fühlen sich die
Schreiber unverbundener Wörter oft mißverstanden, sind in ihrem Urteil
oft sehr einseitig und halten an einmal gefaßten Ideen eigensinnig fest.

Schriften, die viele Ecken und Kanten aufweisen, sind meist Personen
eigen, die eigensinnig, unversöhnlich, halsstarrig, streng oder hart sein
können. Oft zeigen solche Schriften auch noch dolchartige Endungen und
bekunden dadurch, daß der Schreiber zuweilen sehr spitz und beleidigend
sein kann. Vorwiegend runde Schriften stammen von ruhigen, versöhnlichen
und friedliebenden Naturen, die neben Neigung zur Nachgiebigkeit
auch viel Güte und Wohlwollen zum Ausdruck bringen. Bei den Rundungen
der Schrift haben wir aber zwei Formen zu unterscheiden: die
sogenannte Girlanden- und die Arkadenschrift. Erstere hat die Rundungen
unten und macht den Eindruck aufgehängter Guirlanden. Hier
offenbart sich uns eine Natur mit starkem Gefühlsleben und großer
Herzensgüte. Solche Personen sind sehr verträglich, sie lassen ^die
Eigenart anderer gerne gelten, selbst aber neigen sie sehr zu geistigeir
und ethischer Höherentwicklung. Bei dem zweiten Typ sind die Bogen
im Gegensatz zum vorhergehenden unten offen, also arkadenförmig. Auch
die Arkadenschreiber bringen eine große Liebenswürdigkeit zum Ausdruck
, aber diese kommt nicht so sehr aus einem gutgesinnten Herzen,
sondern hier handelt es sich mehr um eine anerzogene äußerliche Höflichkeit
.


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