Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 533
(PDF, 133 MB)
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als hätte dieser Mann dort eine Wunde gehabt, oder als habe eine Krankheit
sich dort festgesetzt/'

Immer wieder rühmte die Seherin die Seelengröße und die Macht des
Trägers der Waffe, und sie hatte recht in dem, was sie sagte. In 1er»
Chronik der Städte seiner Herrschaft ist zu lesen, daß er einer der bedeutendsten
Männer seiner Zeit gewesen ist, daß er ebenso edel wie verwegen
und mächtig war, auch daß in einer seiner Städte unter ihm eine
'Kirche erbaut wurde. Doch ist anzunehmen, daß die Seherin ihn noch
mehr in der Kirche einer andern Stadt fand, dort, wo auf ein freundliches
Städtchen sein Schloß von einer Anhöhe herabsah, wo das Denkmal seiner
Eltern ihn bei Lebzeiten oft hingezogen haben mag und wo später sein,
eigenes Denkmal, das seine Gemahlin setzen ließ, ihn noch von anderer
Ebene herab wieder in diese Kirche geführt haben mag. Auch bezüglich
des Jahrhunderts hatte Frau Kariik sich nicht getäuscht: 1555 war er
geboren! Mein Mann hatte sich im Augenblick geirrt; aber ihr Beharren
beim 16. Jahrhundert während des kleinen Wortwechsels machte ihre
Aussagen nur um so wertvoller. Ganz eigenartig war die Schilderung, die
sie später von ihren persönlichen Empfindungen während und nach diesem
Experiment machte. Solange sie den Degen in der Hand gehalten, sei sie
sich ganz groß und mächtig vorgekommen — gleichsam emporgehoben, erhaben
, herrschend und wundervoll befreit, trotz der Anstrengung, die
ihr das psychometrische Experiment verursacht habe. Später — ohne die
Waffe — sei sie ganz klein und zusammengesunken in ihrem ganzen
Wesen geworden. In der anschließenden Nacht hatte sie wenig Euhe und
einer ständigen Schmerz in der linken Körperhälfte — von der linken*
Hand ausgehend, mit der sie den Degen gehalten. Sehr bildhaft hatte sie
uns das Kriegs- und Reiseleben des Almherrn geschildert. Wir sahen
förmlich das fremde Volk um ihn, auch die Mongolen, die sie als bezopfte
Chinesen erwähnte, und gegen die er gekämpft hatte. Auch das eigens
ihm zu Ehren gefertigte Erinnerungsstück existiert: es ist eine mit seinem
Bildnis ges-hmückte Medaille zum Gedenken seines Sieges über die Tataren
bei Peter-Wardein. Ob er eine Verwundung in der rechten Seite
davongetragen oder eine Krankheit ihm viel Schmerzen verursacht hat,
wie die Seherin meinte, konnten wir aus den verschiedenen vorhandenen
Schriften nicht feststeilen — nur daß er bereits 1600, also mit 45 Jahren,
an der Folgen der außergewöhnlichen Kriegsstrapazen starb."

Soweit der Bericht der Frau Gräfin.

Die Spukuntersuchung irn gräflichen Schloß brachte ebensowenig
wie die im Gurschener handgreifliche Ergebnisse und mündete hier wie
dort in der Psychometrie. Über sie werde ich einen besonderen Aufsatz
folgen lassen. Nur so viel möchte ich hier bemerken: Daß Frau Kariik!
ihre psychometrischen Aussagen nicht auf Grund von Gedankenfber-


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