Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 537
(PDF, 133 MB)
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die Kinder, und damit auch das in Frage kommende Mädchen, zu Bette
gebracht, Herr Schneider setzte sich, nachdem er das Zimmer genau
untersucht hatte, so in einen alten Lehnstuhl, daß er jederzeit in de(r
Lage war, die Tür zu einem am Schlafzimmer der Kinder vorbeiführenden
Gange sofort zu öffnen. Ein Freund meines Schülers hatte sich mit
einer Blendlaterne so an der Tür aufgestellt, daß er sofort nach dem'
Öffnen der Tür den Gang hell beleuchten konnte.

Nach ziemlich langem Warten hörten die Beiden schlürfende Schritte
die Treppe heraufkommen, den Gang entlang schleichen — und gleich
darauf konnte man diese Schritte auch im nebenanliegenden Schlafzimmer
des Bauern wahrnehmen. Von diesem Gange aus war es aber einem
normalen Menschen gar nicht möglich, in das Zimmer des Bauern zu
kommen, denn die zu diesem Zimmer führende Türe war durch schwere}
Kleiderkästen verstellt, dazu war die Tür abgeschlossen, und um die
Kälten soweit zu verschieben, daß jemand hindurchgekonnt hätte, wäre
es nötig gewesen, die Kästen unten hervorzuziehen und etwas schief
zu legen, da sie wegen eines nahe1 daran vorbeigehenden Balkens gar
nicht ohne weiteres hätten verschoben werden können. Und dann, wie
sollte jemand den Schrank wieder anrücken und alles von außen her in
Ordnung bringen? —

Fast zu gleicher Zeit, als mjan imj Schlafzimmer des Bauern die*
schlürfenden Schritte hörte, vernahm man von der Wohnstube herauf die
Rufe der unten befindlichen Beobachter, aus denen man entnehmen konnte,
daß die Vorstellung wieder begonnen habe, Die Unruhe legte .sich
aber schnell und Herr Schneider und dessen Freund hörten die eigentümlichen
Schritte wieder vom Schlafzimmer auf den Gang herauskommen,
und als sich dieses Geräusch der Türe des Kinderzimmers näherte, riß
Herr Schneider die Türe auf und dessen Freund beleuchtete im selben
Augenblick den Gang und stürzte hinaus, um den Unruhestifter zu fassen,
sah abei nur noch, wie eine unförmige dunkle Masse seinen Blicken entschwand
. Er beschrieb die Erscheinung genau so, wie das Mädchen sie
zu sehen vorgab.

Herr Schneider weilte nun einige Tage und Nächte auf dem Hofe, um
die Vorgänge zu beobachten, und das Mädchen suchte und fand in kritischen
Stunden Schutz bei ihm. Als nun Herr Schneider einmal nach
Schonach zurück mußte, konnte er das Mädchen nur dadurch beruhigen,
daß er diesem ein Lichtbild gab mit dem Bemerken, daß es, solange e»
diese > Bild in Händen halte, nichts Böses zu befürchten habe. Später
sahen Anwesende, wie das Bild des Herrn Sch., das das Mädchen in den
Händen hielt, zuckte, gleichsam als wollte es eine unsichtbare Macht den
Händen entreißen. So wurde das Lichtbild zur Hälfte eingerissen, schließlich
aber doch den Händen des Mädchens entwunden und in das Zimmer
geschleudert

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