Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 546
(PDF, 133 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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so kraftvolles Phänomen im Keime unterdrücken zu müssen. Nun war das
Zimmer hell beleuchtet, trotzdem hatte meine Frau ihren Sitz verlassen
und hielt sich in achtungsvoller Entfernung vom Tisch. Da sah sie einen
großen nackten Fuß unter dem Tische sich bewegen, der nur teilweise
von einem zerrissenen Strumpfe bedeckt war und sich anstrengte, in einen
großen Pantoffel hineinzuschlüpfen. Daneben waren die beiden mit
hohen Schnürschuhen bekleideten Füße des Mediums sichtbar. Meine Frau
beschrieb uns aus einer Entfernung von zwei Metern den ganzen Vorgang
. Das Medium hätte sich auch gerne die Materialisation angeschaut
und unter den Tisch geblickt, ich ersuchte es aber, dies nicht zu tun, wie
ich es selbst auch unterließ, da ich erfahrungsgemäß wußte, daß neugieriges
Hinstarren die V er stofflich ung zersetze. Lange wußte ich mir
über dieses Phänomen keine Erklärung geben, bis mir eines Tages intuitiv
folgender Zusammenhang einfiel. Mein jüngerer Schwager, welcher
an Tetanus gestorben war, hatte sich dadurch, daß er auf eine Mistgabel
trat, deren eine Spitze durch die Stiefelsohle drang, eineWunde am Fuße
zugezogen und trug nach seiner Verwundung einen großen Pantoffel am
kranker. Fuße. Die Größe des materialisierten Fußes entsprach der Gestalt
des Verstorbenen, welcher ein Riese gewesen war. Zum Schluß

*

stellte sich ein eigentümliches Phänomen ein. Als ich aus irgend einem
Grunde jäh aufstand, bemerkte das Medium in meiner unmittelbaren]
Nähe, gleichsam als wäre sie an meiner linken Seite angewachsen, eine
graue Mannesgestalt, die sich gleich wieder verflüchtigte. So oft ich das
jähe Aufstehen wiederholte, sah sie die Gestalt, die etwas Starres und
Hölzernes an sich hatte. Nun begann ich in rascher Aufeinanderfolge
mich niederzusetzen und aufzuspringen, wobei ich den Atem einhielt. Die
Gestalt wurde deutlicher, es kam Leben in sie und sie begann sich zu
bewegen, dabei wurde der Blick des Phantoms so durchdringend und
stechend, daß ihn das Medium nicht aushalten konnte und sich schaudernd
wegwandte. Ich wollte das Experiment im Dunkeln wiederholen, konnte
jedoch das Medium nicht dazu bewegen. Für dieses sonderbare Phänomen
habe ich keine überzeugende Erklärung finden können. Ich habe es im
Laufe der Zeit wiederholt, ohne daß sich jedoch jene Erscheinung eingestellt
hätte. Das Einzige, was ich damit erreichen konnte, war, daß
das Medium einen Dampf aus meinem Kopfe aufsteigen sah; es verglich!
mich mit einem bei niedriger Temperatur dampfenden Pferd. Der einzige
Schluß, den ich aus diesen Experimenten ziehe, ist, daß beim Einhalten
des Atems und wiederholtem jähen Aufstehen Od frei wird. Ich finde es
unangebracht und überflüssig, die Geisterhypothese zur Erklärung heranzuziehen
, wobei ich jedoch die Möglichkeit nicht abstreiten will, daß jenseitige
Wesen mit dem freigewordenen Od nach eigenem Ermessen operieren
können. Vielleicht regen diese Zeilen zu ähnlichen Versuchen an


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