Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 547
(PDF, 133 MB)
Bibliographische Information
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und es würde mich sehr interessieren, etwas über die erzielten Resultate
zu erfahren.

Bei einer anderen Sitzung teilte uns das Medium, nachdem wir zwei
Stunden vergebens auf irgendwelche Manifestation gewartet hatten, mit,
es sehe lauter kleine Gestalten, die jedoch nichts Menschenähnliches hätten,
mit kinomatographischer Mannigfaltigkeit um den Tisch sich herumbewegen
, eine Erscheinung, die auch vom Medizinalrat Dr. E. wahrgenommen
wurde und für deren Zustandekommen er in wärmsten Worten
Franciscus dankte, ohne daß es jedoch den beiden gelungen wäre, uns
eine annähernde Beschreibung geben zu können. Es scheint sich um farbenbunte
astrale Formen gehandelt zu haben, die von beiden hellseherisch
wahrgenommen worden sind. Meine Frau, die weit vom Medium und mir
saß, rief uns zu, es treibe sich etwas um sie herum, sie sehe leuchtendte
Streifen über sich zusammenstürzen und habe dabei eine sehr unangenehme
schreckhafte Empfindung. Ich ersuchte das Medium, hinüberschauen zu
wollen, worauf mir dieses mit allen Zeichen des Entsetzens mitteilte, es
sehe etwas Gräßliches und wolle es nicht laut sagen, um meine Frau nicht
zu ängstigen. Ich bat, es mir leise zuflüstern zu wollen, und erfuhr, es
sehe ein Gerippe, an dem noch Fleischfetzen herunterhingen, es sei hinfällig
und stürze jeden Augenblick bei meiner Frau zusammen, um sich
dann mühevoll wieder aufzuraffen. Anfänglich war ich über dieses sonderbare
Phänomen verblüfft, da ich nicht wußte, wie ich es erklären solle,
begriff nur, daß die fahlen, schwachleuchtenden Streifen, die meine Frau
sah, nichts anderes als die Hippen des Skeletts sein konnten. Als ich nach
der Sitzung über das Phänomen nachgrübelte, fiel mir bei, es habe
sich nur um einen mißlungenen Materialisations versuch handeln können,
welche Meinung mir später von Franciscus bestätigt wurde. Der Agent
soll mein jüngerer Schwager gewesen sein. Gegen Schluß der Sitzung
verfiel das Medium in Tief schlaf und hatte folgende Vision: Es sah einen
Tunnel; ein Mann, der eine Laterne trug, kam ihr entgegen und hängte
ihr diese um den Hals, führte sie dann 35 Stufen aufwärts, bis sie zu einer
Brücke kam, die über einem Flusse sich wölbte. Einer der Pfeiler sollte
unterminiert sein. Dieses Gesicht sollte auf einen Anschlag deuten, der
in 35 Tagen gegen eine Eisenbahnbrücke stattzufinden hatte. Von dem Geschauten
ist in unserer Gegend nichts eingetroffen. Doch ist die Welt»
groß und übrigens gab das Gesicht keinen Anhaltspunkt, um den Schluß
ziehen zu dürfen, daß der geplante Anschlag auch tatsächlich glücken
sollte. Jedenfalls ist die Vision zwecklos gewesen und ich habe bereits
früher bemerkt, daß die Angaben, die unser Medium im Trancezustand
machte, ziemlich unzuverlässig waren und möchte solche als rein ani-
mistische Phänomene auffassen.

Ich glaube, ein allgemeines Bild über den Charakter der Phänomene

35*


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