Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
18.1924/25
Seite: 146
(PDF, 125 MB)
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Ausbildung der fünf normalen Sinne umfaßt. Die fünf Sinne arbeiten
nicht mehr mit ihren entsprechenden Organen, dem Auge, Ohr, Nase
oder dergleichen, sondern mit einem Organ, das uns in seiner Eigenart
nicht bekannt ist, das aber wohl alle fünf Hellsinne in eins umfaßt mit
der Begrenzung, daß z. B. bei dem einen nur das Hellsehen, beim andern
mebu* das Hellfühlen ausgebildet ist; bei guten .Hellsehern aber wird das
Organ in seiner Gesamtheit arbeiten und seinen Herrn in Vollendung bedienen
. Wo dieses Organ sitzt, davon kann ich mir vorerst keinen
rechten Begriff machen, ein rein physisches Organ wie die Zirbeldrüse
oder den Solarplexus als Sitz desselben anzugeben, erscheint mir zu
einfach. Ich habe das Gefühl, daß diese beiden Körperteile nur die Eingangspforte
sind, daß das Organ selbst nur astral oder mental angelegt
ist, also gar kein physisches Ebenbild hat. Das sind aber Ansichten/
die ich durch nichts beweisen kann. Begeben wir uns deshalb auf
realeren Boden.

Nach Tischner versteht man unter Hellsehen die ohne Vermittlung
der fünf Sinne erworbene. Kenntnis von Vorgängen oder Gegenständen
usw., gleichgültig, ob sich der Gegenstand unsichtbar in der
Nähe befindet oder in der Perne, gleichgültig auch, ob es sich um Erkenntnis
räumlich oder zeitlich entfernter Vorgänge handelt. Als Unterabteilungen
ergeben sich dann zwanglos ?

1. die Kryptoskopie, ;

2. räumliches Fernsehen,

3. zeitliches Fernsehen,

4. die Verbindung mit der andern Welt.

Ehe ich nun auf die kurze Beschreibung der einzelnen Arten eingehe
, möchte ich auch noch auf die unausgebildeten Formen der Hellsinnigkeit
hinweisen, die in der okkultistischen Literatur wohl bisher nicht
in dies Gebiet hereingerechnet werden, meines Erachtens aber unbedingt
dazu zu rechnen sind. Sie unterscheiden sich von den andern wohl hauptsächlich
dadurch, daß sie unbewußt geschehen und daß sie experimentell
nicht greifbar sind, meist auch nur bei wichtigen Ereignissen in Erscheinung
treten. Sie zeichnen sich aber vor den andern dadurch aus, daß
sie weit verbreitet sind, daß sie bei allen sensitiven Menschen zu Zeiten
vorkommen.

Unter diese primitiven Formen des Hellsehens sind die Ahnungen
zu rechnen. Es handelt sich hier schon um kein Hellsehen, sondern ein
Hellfühlen. Eine Ahnung tritt plötzlich und unerwartet ein, wird erstmalig
auftretend gewöhnlich nicht beachtet und gewinnt nur durch Wiederholung
an Bedeutung. Es werden in uns nur bestimmte Gefühle wach,
die wir vielleicht merken, aber vorerst nicht deuten können. Das Gefühl
kann Freude, Leid, Schmerz, Angst oder Schreck ausdrücken, mehr


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