Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
18.1924/25
Seite: 196
(PDF, 125 MB)
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sich die Hellsehfithigkeit bei ihm entwickelt hat Ich füge einen Teil
eines Aufsatzes von ihm ein. Derselbe erschien im III. Jahrgang, der
später eingegangenen Zeitschrift „Sechster Sinn". Moecke schreibt:

„Erst nach dem Kriege, als ich den ersten Telepathen und Hypnotiseur
auftreten sah, hatte meine Stunde geschlagen,' und da ich keinerlei
Bücher über derartige Dinge besaß oder sali, ging ich frisch weg an eigenes
Beobachten. Nach Überwindung von Hypnose, Somnambulismus und Telepathie
, die in mir immer mehr eine Art Widerwillen als Zeichen innerer
Eeife hervorriefen, schaute ich mich nach etwas Anderem um, von dem
ich ahnte, daß es kommen müsse.

Die Erinnerung tauchte in mir auf, daß ich als Schüler einmal in der
„Fortsetzung" einer Zeitungsgeschichte etwas von einem Inder gelesen
hatte, der durch Mauern und ü6er weite Strecken sehen konnte, alles
schildern konnte, was er sah, und in der Vergangenheit jedes Menschen
las. Daß die Geschichte an der reizvollsten Stelle zu Ende war, wirkte
nun in der Erinnerung noch mehr.

Das war es, was ich wollte. — Also — wünschte ich im Stillen,
beobachtete, wo ich ging und stand, ob ich nicht etwas Besonderes entdecken
könnte — — ich sah absolut nicht mehr wie andere Menschen. Im
Traume dagegen sah und erlebte ich Feenreiche, Wahrträume kamen)
täglich, haben bis heute immer noch angehalten.

Da machte ich eines Tages die mir bedeutsam scheinende Entdeckung,
daß vor meinem geistigen Auge, während andere sprachen, Bilder in lebhafter
Folge vorbeitanzten, genau nach dem Sprechen des Betreffenden.
Darauf merkte ich nun, und als man eines Abends auf finsterer Straße/
von einem Herrn redete, fragte ich, ob der Betreffende so und so aussähe,
sein Haus diese oder jene Eigenschaft habe, er dieses oder jenes Geschenk
gemacht habe, und man nahm an, — ich kannte den Herrn, und ich
bejahte.

Auf diesem Wege forschte ich weiter, entdeckte, daß ich bei einer
Frage, die ich stellte, schon ein Bild als Antwort sah, das auch der Antwort
nachher entsprach. Das machte ich nun zu immerwährenden Beobachtungen
und habe mir ein eigenes, sehr wirksam gewesenes System1
herausexperimentiert, muß allerdings hinzufügen, daß dies Experimentieren
mein ganzes Sein erfüllte, wo ich ging und stand der Gegenstand
meiner ganzen Aufmerksamkeit war. In kurzem hatte ich das „Hellsehen
" so weit, daß ich mit meinen Freunden im internen Studierzirkel
Versuche anstellen konnte, die Gedanken in Bildern zu lesen oder willkürlich
Personen an anderen Orten zu beobachten, protokollarisch meine Wahrnehmungen
zu diktieren, die sich auch bestätigten. Unermüdliche Versuche
erstreckten sich zum Beispiel darauf, durch die Tischdecke oder
die Hand Figuren oder Buchstaben und Zahlen zu lesen, dann auch Bilder,


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