Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
18.1924/25
Seite: 361
(PDF, 125 MB)
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violetten Partien in die chemisch wirkenden Strahlenarten zu verlegen
seien, komme bei der Erläuterung der Arbeitshypothese nicht in Betracht.

Der Tenor der Theorie Giese's liegt darin, daß wir bei der Telepathie
an kein Ausschleudern von Strahlenbündeln gegen den Perzipienten denken
dürfen, sondern daß wir den in zwei Gehirnen zugleich auftretenden
Gedanken als außenstehende Energie ansehen müssen. Warum diese Energie
aber dann nicht überall, d. h. bei allen Menschen gleich wirke, das
werden wir im Zeichen des heutigen Eadioverkehrs unschwer begreifen.
Die Stimmungen — oder sagen wir: die entsprechende relative Abge-
stimmtheit — hängt von der „Verfassung" des Empfängers ab.

Die feingeschliffenen technischen Ausführungen Giese's lassen sich
hier, wenn das allgemeine Verständnis nicht leiden soll, leider kaum
anders beleuchten, daß aber seine Arbeitshypothese größte Beachtung
verdient, ist zweifellos.

Mediumistische Experimente.

Von Hugo Kramer. (Fortsetzung.)
In der vorhergehenden Nummer führte ich drei Fälle an, die wir
vorläufig in die Gruppe der Psychometrie einreihen wollen. Ich sage
„vorläufig", weil sie allgemein wohl als dahingehörig würde klassifiziert
werden. Ich bezeichne sie daher bis zur analytischen Besprechung)
ebenfalls als solche. Die folgenden Fälle müßten als graphologische Versuche
angesprochen werden, da sie in ähnlicher Weise entstanden wie
die Fälle Schermanns, obwohl sie mit Graphologie nichts gemein haben.
Die Differenzierung zwischen Psychometrie, Telepathie und Hellsehen
(Betroskopie und Prophetie) wird sich bei näherer Besprechung der
Fälle ohnehin von selbst ergeben. Ich werde bei dieser Gelegenheit auch
alle Lücken möglicher Folgerungen auszufüllen bestrebt sein, nicht nur1
um zu beweisen, daß ein Betrug ausgeschlossen ist, oder um die Glaubwürdigkeit
der Fälle zu stützen, sondern um die fehlenden Glieder der Begebenheitskette
einzufügen. Ich bin mir dessen bewußt, daß sich dem Leser
Zweifel aufdrängen werden und er am liebsten sofort entsprechende
Einwendungen machen möchte. Hierauf will ich vorweg bemerken, daß ich
selbst der größte Skeptiker bin und an anderer Stelle bei näherer Be^
sprechung der Fälle, die in dem engen Bahmen dieser Aufsätze nicht vorgenommen
werden kann, in alle Details eingeben werde. Hier kann ich
die Fälle, um nicht weitschweifig zu werden, nur auszugsweise wiedergeben
. Ich gebe es schlank zu, daß selbst hervorragende Vertreter der
okkulten Wissenschaften intensiv von dem Drang geleitet werden, auch
zu beweisen. Ich will hier nicht mißverstanden werden. Ich meine nicht
daß ihr Bestreben bewußt beziehungsweise mit vorgefaßter Absicht*
dahingeht, die Möglichkeit einer Beweisführung zu konstruieren,


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