Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
18.1924/25
Seite: 404
(PDF, 125 MB)
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teil schrieb über die Verwendungsmöglichkeit des Hellsehens; es
sind dies alles nur Ausblicke, denn ich möchte nachdrücklichst davor
warnen, schon jetzt das Hellsehen in dieser Weise weitgehend zu benutzen.
Es gibt nämlich nur ganz wenig Hellseher mit den Fähigkeiten Moeckes,
es läßt sich also nicht vermeiden, daß der größte Teil der Ratsuchendel*
nur an Hellseher mit geringen Fähigkeiten oder an reine Betrüger gerät
, bei denen dann die Ergebnisse eben nicht zu verwenden sind. Dieser
Einschränkung hat noch eine weitere zu folgen. Auch gute Hellseher
sind nicht auf Kommando bereit oder eingestellt, etwas fertig zu bri /en,
das liegt in der Natur des Hellsehens. Wie ein Dichter nicht auf Anhieb
ein Poem fertig bringt, sondern Stimmung dazu nötig hat, so kann auch der
Hellseher nicht stets, wie er gern möchte. M. hat einmal bei starkem
Alkoholgenuß recht gute Ergebnisse gehabt, während derartige Gifte
sonst eigentlich lähmend wirken, und ein andermal wieder bei systematischer
Trainierung gar nichts erreicht. Bleibt sich nun ein Hellseher bei
solchen Vorkommnissen treu, so schadet es nichts, mancher aber wird in
der Absicht, sich nicht zu blamieren, vielleicht irgend etwas konfabulieren
und schadet damit der großen Sache, oder er betrügt gar böswilliger
Weise. Jedenfalls ist ein Hellseher nicht jederzeit „gebrauchsfertig",
eine Tatsache, womit man rechnen muß.

Den Hellsehern selbst, vor allem den noch wenig ausgebildeten,
möchte ich anraten, sich nicht der Öffentlichkeit aufzudrängen, sich nicht
der Polizei anzubieten, sondern sich in Ruhe und Stille im Freundeskreis
auszubilden, nur den Ratsuchenden zu helfen, sich nur mit solchen Leuten
abzugeben, die Verständnis mitbringen. Die Welt schreitet fort und damit
wird wohl auch einmal das Verstehen okkulter Probleme in die breite
Masse der okkultistischen Laien eindringen. Jetzt sind die Kräfte in
unserem Lager noch zu schwach; wenn es erst mehr S^llseher von guter
Qualität geben wird, schweigen die Gegner von selbst. Für jetzt gilt es,
in engem Kreis zu arbeiten und zu forschen, unbeirrt vom Geschrei der
Presse und ihrer Ritter, die sich jetzt wieder besonders regen, als gälte es,
dem Okkultismus den Todesstoß zu versetzen, aber es ist eher das letzte
Aufflackern des Widerstands in der Phalanx der Materialisten. Es geht
einem Zweig der okkulten Wissenschaft wie dem andern, nur daß es bei
einem noch lächerlicher wirkt wie beim andern, wenn die materialistischen
Zwerglein gegen die Mauern des Okkultismus anstürmen, wie da z. B.
in einem neuen Werk der Kosmosbibliothek vön der „vergessenen Astrologie
/' gesprochen wird, wobei der Herr Verfasser übersehen hat, daß etwa
vier große astrologische Monatsschriften z. Zt. tüchtig blühen und gedeihen
, abgesehen von astrologischen Artikeln in andern Zeitschriften. Die
Gegner Werden nicht, wie sie auch nicht ernstlich hoffen, am Grabe des
Okkultismus stehen, sondern an dem des Materialismus. Ich weiß genau,


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