Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
18.1924/25
Seite: 418
(PDF, 125 MB)
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bereit? so viel verloren, daß sie sich künstlicher Mittel bedien ein mußten,
um dieses verlorene Schauen wieder zu wecken. Glänzende Steine (die
erwähnten optischen Gläser, der Bernstein), Megalithen (Steinbauten vorgeschichtlicher
Art) dienten dazu, zu jenem Hellehen zu kommen, das
nicht mehr aus sich selber floß.

Das nun, was man heute die „Ovaten" (Auguren oder Seher) in den
angelsächsischen Druidenorden nennt — die Druidenlogen sind in großen
Tochterzjveigen nach den Vereinigten Staaten ivon Amerika verpflanzt
worden und stützen von dort aus den Weltwillen der „angelsächsischen
Kasse" —, das vermag sich allerdings auch gar nicht mehr mit jenen
Druiden aus der Zeit des Patrik in Bezug auf zu erweckendes Schauen zu
messen. Die „glänzenden Steine" und allerhand andere magische Mittel
sind zwar geblieben, aber was erreicht wird, ist allenfalls nur das Verbundenwerden
mit dämonischen Mächten. Wäre es anders, dann würde die
„angelsächsische Rasse" nicht die äu ß er Ii che !Macht betonen, sondern
auf eine spirituelle Weltbeglückung hinarbeiten. Wir erleben jedoch, daß
das, was vielleicht als angelsächsische „Spiritualität" gern angesprochen
werden möchte, den Menschen^ nicht im geringsten (geistig-seelisch ver-
innerlicht, sondern verflacht und das reine Denken ablähmt. —

Der besondere Zweck unserer heutigen Ausführungen ist nun der,
leise anzudeuten, in welcher Weise das moderne rWirtschafts-
leben des Westens, das ja nur rein „irdische" Zwecke im Auge hat,
wirklich ganz intensiv mit gewissen Volksgebräuchen zusammenhängt
, die ebenfalls die Sinne zur Erde herab weisen und die au& dem
alten keltischen Druidentum sich herüber verpflanzt haben in die
Gegenwart. Der intuitive Mensch wird — wenn er sich seelisch in
die Volksgebräuche vertieft — keiner besonderen Hinweise mehr bedürfen,
um klar zu sehen, wie wirklich das druidische Element in der Welt sich
demlrdischen zuneigt, und idann eben dadurch, :daß es den Blick herab
zur Erde lenkt, ganz natürlicherweise dahin kommt, nur
Erden ziele zu verfolgen. Damit fällt dann aber zuletzt zusammen
der Trieb und Drang, diese Erde zu beherrschen und alles Erdengut
lediglich im Sinne bloßer Nützlichkeits werte fzu besitzen. Wahr wurde
damit das Lenau'sche Wort:

„Millionen wunde Herzen seh' ich bluten,

So viele Tränenströme seh' ich fluten,

Von frectter Willkür weit die Welt zerrüttet . .

Wenn der alte Orientale, der Grieche besonders, seine Herbstfeste
feierte, und der Wein anläßlich der Dionysien die Becher füllte, da dachte
niemand an irdischen Raub und harte Willkür. Da waren vielmehr die
Seelen offen für die kosmischen Weiten. Wenn aber die Kelten di#
„Mysterien der Erde" begingen, wenn sie gelegentlich der Maifcnfeste
bei Tanz und Chorgesang um die „CromLechs" (die Megalithen oder auiS


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