Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
18.1924/25
Seite: 451
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1924/0453
Daß es sich stets um die Mehrung irdischen Reichtums und Gewinnes
handelte, geht auch aus den im Elsaß üblichen Maien- und Pfingst-
spielen hervor, die immer mit der Spende von Gaben (besonders Naturalien
) an die spielende Jugend geknüpft waren. Wenn der bebänderte
Maienbaum und der Pfingstbär oder der „Pfingstpfitteri" (Pftingstesel)
durch die Gemarkungen geführt wurden und dabei die „Maimädchen"
sangen, dann war es selbstverständlich, daß die reichen Bäuerinnen eine
offene Hand hatten, — gab es ihnen der Herbstsegen ja tausendfältig1
zurück. Man sang dazu:

„Wenn dr uns kä Eier wann ga (wollt spenden),
So soll euch dr Iltis d'Hianer (Hühner) na (nehmen)/'

Ünd endlich ruft noch die besonders in britischen Gegenden und in
der Schweiz geltende Vorliebe für die Mistel die Erinnerung an allerlei
druidische Mysterienbrauchtümer zurück. Die Druidin, die weibliche
Keltenpriesterin, war immer bewehrt mit garbenweisender Sichel und mit
Mistelzweig, und diese beide Symbole gelten noch heute in sinn deutlicher
Weise als die äußerlichen Ausdrucksmittel für den Erde ergreifenden
Willen der britischen Druidenlogen, deren oberster Hierophant derselbe
Herzog Connaught ist, der ganz kürzlich erst, im Sommer 1924, den britischen
Thronfolger Prinz von Wales unter dem großen Jubel der englischen
Bevölkerung zum Provinzialgroßmeister von Surrey der angelsächsischen
Freimaurerei installierte und den Bruder des Thronfolgers,
den „Herzog von York", zam Provinzialgroßmeister von Middlesex. Con-
naughts eigener Sohn wurde vom Vater, dem Druiden-Großprotektor, als
Provinzialgroßmeister von Berkshire der angelsächsischen Weltfreimau-
rerei präsentiert. Vorher waren diese drei neuberufenen Provinzialgroß-
kophtas nacheinander Großaufseher der Großloge von England gewesen
und hatten damit jene höchste Würde bekleidet, die die britische Freimaurerei
außer der des Landes-Großmeisters zu vergeben hat. Der
Thronfolger selber versicherte die Vereinigten Königreiche seiner großen
freimaurerischen Zügeneigtheit und gelobte, die englische Masonnerie zu
immer neuer nationaler Blüte und internationaler Bedeutung
zu führen.2)

Zum Verständnis dessen, was Mitteleuropa seither gar nicht beachtet

hat und damit seine eigene Weltgeltung vernachlässigte, die doch eine
der angelsächsischen parallele Geistigkeit hätte darstellen müssen,
mögen ein paar Sätze hierhergestellt sein aus einem über das Druidentum
orientierenden größeren Aufsatz Dr. Kud. Steiners im „Goetheanum"
(Dornach, Schweiz, vom 16. September 1923):

!) Vergl. die „Wiener Freimaurer-Zeitung*' Mai—SepfemBesc 19241

2) 1923 bei Orell Füßli in Zürich deutsch erschienen. '

29*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1924/0453