Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
18.1924/25
Seite: 453
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1924/0455
Doch nur dann, wenn wir dieses „Ich" als Geschenk von oben empfinden
, dann kann es wirklich in uns wohnen. Dann wird es uns
aber auch die Antwort geben auf die tausend Fragen, die ein wahrhaft zum
Geistigen strebender Mensch stellen wird. Weil alles Erleben in früheren
Zeiten doch so ganz anders war als heutigentags, deshalb gestaltete sich
alles europäische festliche Frühlings- und Hochsommerleben in der
Vergangenheit so wunderbar poetisch. Ein Herrliches müsssen die Reigentänze
und die „Wolfsritte" gewesen sein, von denen unsere heutigen
Jugendbelustigungen und die Wettrennen zu Pferde im Sommer und
Herbst — obschon ein Nachhall der alten Feste — nicht einmal das aller-
schwächste Nachbild zu geben vermögen. Wie weit weg, wie weit abseits
liegt doch die „Rennbahn" im Gegensatz zum fröhlichen „Herbstritt'*
von ehedem.

Indessen offenbart sich unsy in geradezu erschreckender Weise eine
tiefe Mahnung, wenn wir alle diese Dinge erwägen.

Die britisch-angelsächsischen Weltwirtschaf ts-Irnperialismen (sie haben
im besonderen das nordamerikanische Element ergriffen) sind hervorgegangen
aus denselben Traditionen, die in den Jahres- und Erntefesten*
der europäischen Völker einen ungezwungen-harmlosen Ausklang fanden.
Nur trat an die Stelle der Harmlosigkeit des Spiels der trübe, selbstische
Eigennutz. Die „Tory" und die „Whig" haben das alte Burschen- und
Mägdespiel abgelöst und die warmen Bauernbräuche in kalte Rabulistiit,
in Phrase und Unwahrhaftigkeit umgewandelt.

Die „Tory" waren ursprünglich „irische Strolche" geheißen, weil man
sie als Verwüster der „grünen Insel" ansah. Sie waren die Königspartei
seit Karl II. Heute gelten ^sie als die konservative Macht in den Vereinigten
Königreichen, als die „Diehards". Mehrheitlich sind es Großgrundbesitzer
. In jener Stunde, als sie sich auf brechendem Aste wähnten,
beriefen sie den Juden Israeli — den nachmaligen Lord Beaconsfield —
in ihre Reihen. Zum Dank trug Israeli die britische Flagge weit über den
Horizont.

Unter den „Whig" versteht man heute die sogenannten Liberalen.
Ursprünglich schalt man sie „schottische Pferdediebe". Wohl weil sie
nur auf eine andere Art als die Tory — um die Wertschätzung fruchtbarer
Ländereien mit reichen Vieh- und Pferdeherden sehr wohl Bescheid
wußten, wie sie heute gute Getreide- und Börsenmakler sind. Denn aus
dem schottischen Bauernstand gingen die liberai-„radikalen" Trabanten
von heute hervor. Sie sind stolz gewesen darauf — und sind es noch —,
manches vorn alten Weistum der Druiden hüten zu dürfen neben gewissen
überreifen Früchten aus der Zeit des Niedergangs der ägyptischen Mysterien
bzw. des weiteren Orients, — von Früchten, die auf dem weiten)
Transport über den mittelalterlichen Arabisiirus Vollkraft und Süße
längst eingebüßt hatten,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1924/0455