Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
18.1924/25
Seite: 559
(PDF, 125 MB)
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. 7. Exaltatio, Erhöhung (auch sublimatio, augmentatio, mul-
tiplicatio, gradatio, rubificatio, nutritio, additio, ascensio, ignitio etc. genannt
). Sie ist die Vollendung des Werkes, wenn das neu entstandene
Wesen mit seiner vergeistigten und veredelten Materie, wie aus einem
Kerker zur Freiheit, aus dem materiellen Dasein $u einem geistigen,
aus der Finsternis zum Licht, von der Erde zum Himmel emporsteigt.

Diese Stufen oder Operationen wurden nun auf die mannigfaltigste
Weise auf die verschiedensten Verhältnisse angewandt, um eine Überführung
aus einem unvollkommenen Zustand zu einem vollendeten zu
versinnbildlichen. Sieben Entwicklungsreihen waren es namentlich, welchen
in den Schriften der Alchemisten und Theosophen das meiste Interesse
entgegengebracht wurde:

1. die Goldbereitung; *

2. die Schöpfung der Welt;

3. die Umwandlung der materiellen Welt in eine geistige,

4. die Schöpfung des Menschen;

5. die Umwandlung des sterblichen Menschen in ein unsterbliches
Wesen;

6. das Leben Christi;

7. die Offenbarung des unbegreiflichen Wesens Gottes.

Für die Bereitung des Goldes war es, philosophisch betrachtet, ganz
einerlei, welches Mineral oder Metall man in der creatio zu Grunde
legte, denn alle bestanden ja aus denselben Grundstoffen: aus Sal, Sul-
phur und Mercur oder dem Salzstoff, Schwefelstoff und Quecksilberstoff.
Sie waren nur nach Quantität« und Qualität, nach Zahl, Maß und Gewicht
im einzelnen voneinander verschieden, bedurften daher alle nur einer geringeren
oder größeren Reinigung.

Für die coagulatio bedurfte man eines Mittels, um diese mineralischen
Bestandteile in ihre prima materia, oder ihren Urzustand, zurückzuführen
, da hierzu der höchste Grad des Reverberierofens nicht
ausreichte. Dazu verhalf nun der allen Metallen innewohnende Mercur
oder Feuergeist, der als Metallseele im Mittelpunkte der Metalle unentwickelt
ruhte, bis es dem alchemistischen Künstler gelang, ihn zu erwecken
und durch seine Kraft die Metalle aufzulösen und in den gemeinsamen
Zustand zurückzuführen, den sie besaßen, bevor sich die einzelnen
Metalle aus der Urmasse ausschieden.

In dieser sanken durch die separatio die unreineren Bestandteile
zu Boden, während die edleren emporstiegen, um sich zu verflüchtigen.
Es galt nun, diese festzuhalten. Dazu diente als Ferment der feurige
Metallgeist, der aus den oberen, reineren Bestandteilen sich konzentrierte
und nun mit verstärkter Kraft als Gährungsmittel auf die unreinere Materie
wirkte und in derselben eine fermentatio hervorrief, so daß


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