Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
18.1924/25
Seite: 571
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
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einer weiteren Vervollkommnung fähig. Es muß «noch das Urteil der Fachleute
abgewartet werden, um zu entscheiden, ob die großen Erwartungen des
indischen Gelehrten berechtigt sind. (Hamburger Mittagblatt.)

Rätselhafte Wahrträume. Ein höchst interessantes Beispiel für solche findet
sich in den Humboldt-Diede-Briefen, die im Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig,
erschienen sind. Charlotte Diedes Vater erkrankte eines Tages schwer und wurde
wider Erwarten und nur durch eine glänzende Operation vom Tode errettet.
Im nächsten Frühjahr wurde ein Besuch in die benachbarte Stadt gemacht. Beim
Halten des Wagens, beim Eintritt in das Haus und ins Zimmer stutzte der Vater.
Still und bestürzt nahm er den Hausherrn beim Arm und führte ihn durch die
verstecktesten Wege des noch nie betretenen Hauses. Darauf gab er der erstaunten
Gesellschaft Aufschluß. Während seiner dreimonatigen schweren Krankheit
habe ihn jeder matte Krankenschlummer in dieses Haus und seine geheimsten
Räume und Gänge gebracht. Da er den Schauplatz seiner Träume nie gesehen,
es also keine Erinnerungen sein konnten, die in der krankhaften Einbildung wieder
aufstiegen, so hatte er nicht weiter darauf geachtet. Man mag sein Erstaunen
nachempfinden, als er schon beim äußeren Anblick des Hauses und dann immer
mehr sein Traumbild verwirklicht sah. Nie ist ihm über diese sonderbare Erscheinung
näherer Aufschluß geworden.

Pflanzen im Mondeslicht. Ein alter Gärtnerglaube besagt, daß bei
Mondlicht gesteckte Samen am besten keimen. Ist dies ein Aberglaube?
Eine englische Gelehrte, Elizabeth Semmens," ist der Frage nachgegangen und
zu merkwürdigen Resultaten gelangt. Ausgehend von der bekannten Tatsache,
daß das Licht des Mondes reflektiertes und dadurch stark abgeschwächtes, aber
gleichzeitig auch polarisiertes Sonnenlicht ist, stellte sie zunächst Laboratoriumsversuche
mit Stärkekörnern an. Den Aufbau von Stärke aus Glukose können
wir der lebenden Pflanze nicht nachmachen, wohl aber den Abbau, wie es in der
Syrupfabrikation in ausgedehntem Maße geschieht. Elizabeth Semmens hielt
nun Stärkekörner im Sonnenlicht, in polarisiertem Licht und in der Dunkelheit
mit dem Ergebnis, daß die Spaltung im Dunkeln gar nicht, in der Sonne langsam,
im polarisierten Lichte schnell und kräftig vor sich ging. Das Ergebnis war
unerwartet und fand zunächst ablehnende Stimmung. Immerhin stellte das
Bedford College in London Mittel zu weiteren Forschungen zur Verfügung, an
denen Prof. Baly in Liverpool teilnahm. Weitere Versuche an lebenden Pflanzen
ergaben, daß bei hochstehender Sonne Stärke aufgebaut, bei Mondlicht und tiefstehender
Sonne dagegen abgebaut wurde. Beim Abbau werden die Stärke-
moleküle ii zwei gespalten. Sicher ist, daß die Beobachtungen der englischen
Gelehrten der Pflanzenbiologie ganz neue Wege gewiesen haben, zumal eigenartige
pfropfenzieherartige Molekülbewegungen in polarisiertem Lichte aus der
Zuckerfabrikation bekannt sind.

Hypnose statt Narkose» Aus Dorpat berichtet man über eine interessante
Operation, die Professor R. Wannoch in der dortigen Universitätsklinik vorgenommen
hat. Es handelt sich um Krampfaderentfernung (Tricole), eine sehr
schmerzvolle Operation. Der Kranke wurde in hypnotischen Schlaf versetzt, und
in diesem Zustand konnte die Operation ungehindert durchgeführt werden. Beim
Erwachen fühlte er sich sehr wohl; er hatte keinerlei Schimerzempfindungen
und wußte durchaus nichts von dem Eingriffe. Es ist dies einer der ersten
Fälle, wo Hypnose statt Narkose bei Operationen angewandt wurde. Die medizinische
Welt erwartet von der reinen Hypnose beziehungsweise ihrer Kombination
mit der Narkose einen großen Umschwung in der Operationspra^is.


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