Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 21
(PDF, 121 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0025
— 21 —

In stummer Verwunderung und unaussprechlicher Ehrfurcht betrachtete
ich die heiligen, harmonischen Prozesse, welche sich vor mir vollzogen.

In der gleichen Weise wie das geistige Haupt ausgeschieden und
\ organisiert wurde, sah ich die harmonische Entwicklung des Nackens, der
Schultern, der Brust und der ganzen geistigen Gestalt in ihrer natürlichen,
fortschreitenden Ordnung sich entfalten.

Der Geist erhob sich unter einem rechten Winkel gegen den Körper,
den er an seinem Haupte verließ. Aber unmittelbar vor der endlichen Auflösung
der Verbindung, welche viele Jahre zwischen dem geistigen un<$
körperlichen Leibe bestanden hatte, sah ich zwischen den Füßen des sich
erhebenden geistigen Körpers und dem Haupte des ungestreckten physischen
Leibes einen kräftig sich bewegenden, lichten Strom von Lebenselektrizität
.

Dies belehrte mich, daß das, was gewöhnlich Tod genannt wird, nur
eine Geburt des Geistes aus einem tiefern in einen höhern Zustand ist,
und daß die Geburt eines Kindes in diese Welt mit der Wiedergeburt
des Geistes in eine andere Welt in der vollsten Übereinstimmung selbst bis
auf die Nabelschnur besteht. Und nun nahm ich wahr, wovon ich zuvor
niemals Kenntnis gehabt, daß ein kleiner Teil von dieser Lebenselektrizität
unmittelbar nach der Trennung dieses Nabelschnurfadens zu dem verlassenen
Körper zurückkehrte, sich durch den ganzen Organismus verteilte
und dessen unmittelbare Zersetzung verhütete.

Sobald der Geist, dessen Abschiedsstunde ich so betrachtete, von dem
physischen Körper ganz befreit war, richtete ich meine Aufmerksamkeit
auf seine Regungen und Bewegungen; und ich sah, wie er anfing, die geistigen
Teile der, umgebenden irdischen Atmosphäre zu atmen. Zuerst
schien er das mit Schwierigkeiten zu können, aber in einigen Sekunden atmete
er diese geistigen Elemente mit Leichtigkeit ein und aus. Und nun
sah ich, daß seine geistige Organisation völlig seiner irdischen entsprach,
nur schien alles verfeinert und verschönert zu sein. Das heißt, der Geist
besaß ein Herz, eine Leber, Lunge iL s. w., ganz wie der natürliche Körper
vor seinem Tode.

Das ist eine wundervolle Wahrheit! Ich sah jedoch, daß die Vervollkommnung
an und in seiner geistigen Organisation nicht so durchgreifend
war, daß die Persönlichkeit unkenntlich oder zerstört worden wäre. Er
glich seinem früheren Selbst so sehr, daß, hätten seine Freunde ihn gesehen
, wie ich ihn sah, sie sicherlich ausgerufen hätten: „Wie wohl siehst
du aus!"

Die Zeit, welche erforderlich war, die ganze Verwandlung, von der
ich Zeuge war, zu vollenden, betrug fast 21/2 Stunden.

Sobald der Geist sich an die neuen Elemente, die ihn umgaben, gewöhnt
hatte, stieg er herab und ging aus der offen stehenden Tür. Ich.


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