Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 24
(PDF, 121 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0028
— 24 -

— es war Nacht. Etwas zwang mich immer wieder, den Kopf zur Tfür
zu wenden. Da sah ich meinen Bruder eintreten, im Hehn, den rotem
Kragen hochgeschlagen. Er trat ans Kopfende des Bettes. Ich dachte:
„Kommst du, sie zu holen?", und er nickte. Dann legte er seine Hand
auf ihre Stirn und — das Auge veränderte sich sofort — der Todeskampf
begann.'1

Das Folgende fällt zwar aus dem Rahmen unseres Aufsatzes, doch da
es im Zusammenhange mit dem Vorangegangenen steht, seine Fortsetzung
bildet und gleichfalls- interessant ist, bringe ich es an dieser Stelle. Die
Dame berichtet weiter:

„Später — dieses (Tod von Bruder und Schwägerin) geschah 1915 —
im Jahre 1918, konzentrierte ich mich einmal mit großer Sehnsucht auf
meinen Bruder. Da erschien er mir in der Nacht darauf in überirdischer
Schönheit und machte mir klar, daß er sehr glücklich sei und daß er
heiren müsse. „Weint nicht! Ich bin sehr, sehr glücklich!" sagte er.
Dann lauschte er in die Ferne und sagte: „Jetzt werde ich gerufen. Ich.
muß fort!" Er verschwand nach oben, indem er sich wie ein Nebel zerteilte
.

Im Jahre 1919 starb dann mein Verlobter, der ebenfalls den Krieg
von Anbeginn mitgemacht hatte, nach der Revolution auf Hochzeitsurlaub
kam und in sieben Tagen der Grippe erlag. In der Sterbenacht
lag ich in Starrkrampf und machte seine Reise in den Äther hinein mit
ihm mit. Wir sahen die „blaue Kugel" sich entfernen, er hörte die Musik
der Sphären und machte mich darauf aufmerksam, auf die Freude und den
Jubel derer, die uns erwarteten und empfingen. Dann riß etwas, und
ich fiel, fiel, fiel in sclrvvarze, dunkle Tiefen.

Auch er erschien mir dann einmal in der Frühe und sagte, daß das
Sterben wunderschön war; (er sagte): „Ich tauchte langsam ein in kühle
Fluten, und da stand Jesus Christus." Beim Erwachen mußte er sich
durch Sand hindurcharbeiten, und das war ihm unangenehm. Ich bemerke
noch, daß er sich kaum mit der Religion beschäftigt hat, sondern als
Kaufmann stark materialistisch eingestellt war. Einige Zeit vor seinem
Tode war er mir im Traum erschienen, wie zur Hochzeit gekleidet, sagte,,,
er könne mich nicht heiraten, er sei krank."

Die vorangegangenen Berichte finden ihre Bestägigung und Erläuterung
durch die Wahrnehmungen von Herrn Welkisch. Dieser gibt an:

„Im allgemeinen höre ich bei Sterbefällen in der Luft starkes Tönen
ähnlich wie Musik, und an diesen Tönen erkenne ich, daß es mit einem
Menschen zum Sterben geht. Es ist eine eigenartige und traurige Weise,
aber nicht immer. Traurig nur dort, wo es Menschen betrifft, die eigentlich
noch nicht hätten sterben sollen, die aber durch falsche Lebensweise,
durch Selbstverschulden sich das Leben gekürzt haben. Bei der Mehrzahl


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