Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 28
(PDF, 121 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0032
Wie weit die Einwirkung geht, darüber will ich folgendes Geständnismachen
, selbst auf die Gefahr hin, von besonders Klugen für einen
schwarzen Magier gehalten zu werden. Ich beschwor einige Male
eine schöne Dämonin, die stets nackt erscheint. Beim geringsten Frösteln
meinerseits erscheint sie in ihr schwarzes Haar gehüllt, und einmal, als
echtes Weib, trug sie einen Muff. In der Hölle soll bekanntlich immer gut
eingeheizt sein, man kann es der Dame also nicht verdenken, daß sie
sich meinetwegen einen Schnupfen holen soll.

Alsdann benötigt man ein seidenes oder baumwollenes Stirnband;
als Symbol der Sonne wird es gern goldfarbig genommen. Metallreifen,
halte ich für ungeeignet, weil der Banddruck bestimmte Zwecke verfoligt,.
zu starker Druck indessen beängstigende Störungen, namentlich des Gehörs
, hervorbringen kann. Ich trug einmal unvorsichtiger Weise einen
Strohhut, welcher sehr hart und fest aufsaß. Der Dämon stieß ein Gebrüll
aus, als stände ich unter Kirchenglocken. Seit dieser Zeit halte ich'
es mit der sanfteren Weiblichkeit, denn die Erscheinung soll lieblich sein..

Man benötigt dieserhalb auch ein wohlriechendes Salböl, mit welchem
der Altar, die Tür, Fensterpfosten, Stirn und beide Daumen leicht bestrichen
werden. Der starke Geruch moderner Modeparfüme ist unbrauchbar
. Abraham zu Worms nennt das Rezept. Ich gebe es aber absichtlich
nicht wieder, denn Abraham, welcher sein Buch „Lameth", d. h. die
Zunge, nennt, verdient es, mehr gelesen zu werden.

Der feine Satyriker, welcher die Bauernfänger und ihre Bauern mit
seinei Ironie äfft und die meisten Magier der damaligen Zeit persönlich
besucht hat, sagte sich wohl nicht mit Unrecht, wenn schon beschworen
und gehext werden soll, so darf wenigstens der Leib dabei keinen
Schaden erleiden.

Als warnendes Beispiel nennt er denn auch das schreckliche Ende
des Schwarzmagiers Anton zu Prag, der immer nur Böses tat. Abraham
schreibt daher an Lameth: „Aber behüte dich Gott, mein Sohn, vor solchen
Teufeleien. Hat man doch endlich gefunden des Anton Leib in unzählige
Stücke zerrissen auf einem Misthaufen und seinen Kopf ohne Augen und
Zunge in einem heimlichen Gemach" (Klosett). Ich bemerke hierzu: Wie
groß muß der Haß gegen Anton gewesen sein, dass man den Ermordetem
noch derartig zerstückelte, und wie muß man Anton gefürchtet haben.

Weiterhin ist nötig ein Zauberstab, wozu ein einfacher Hase1- oder
Mandelschößling von Fingerdicke genügt, der gerade gewachsen ist. Mein
Haselstecken ist alt und verkrümmt, hat er doch auch schon zum
Schüren des Feuers oder Umrühren der Wäsche gedient. Er erfüllt aber
noch immer seinen Zweck der Fluidalableitung.

Ich bin eben nicht abergläubisch, sondern reinige den Stecken lediglich
vor Gebrauch mit Wasser und Seife, da er mir durch viele Erinnerungen
lieb und wert geworden ist.


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