Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 61
(PDF, 121 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0065
— 61 —

An anderer Stelle erwähnt der Verfasser: „Zwingen die Sterne nicht,
so zwingt keine Kraft, dann herrscht Willkür und wir könnten alle Physik,
alle Mathematik, auch alle Astronomie zum Teufel jagen, es bestände dann
nur die trockene Geschichtsforschung, das heißt eine Aufsummierung von
dem, was war. Ein Horoskopus steht und fällt mit dem Fatalismus, jede
Annahme einer Wahl und Willkür erniedrigt es zum Horoskopus. Keine
Bakterie; kein Meteor, kein Mensch konnte abwenden, daß der Verräter
Ludwig XVI. Saulze hieß, wie Nostradamus über 230 Jahre vorher ansagte
. 5,Die Kausalkette lag fest, sie zu übersehen reicht die heutige Lehre
der Astrologie nicht aus, dazu muß zeitliches Hellsehen kommen." Zum
Schluß führt der Verf. noch an, daß es das Bestreben der Astrologen sein
sollte, die Universität für sich zu gewinnen, wie es Dr. v. Schrenck-Notzing,
was früher keiner für möglich hielt, in wenigen Jahren zu Gunsten des
Okkultismus erreicht hat.

Ich bin erst ein Anfänger auf astrologischem Gebiete und will mir, da
ich über zu wenig Erfahrung und nicht genügende Kenntnis verfüge, kein
abschließendes Urteil erlauben. Das möchte ich lieber denen überlassen, die
maßgebend zur genaueren Erklärung dieser Fragen erscheinen. Immerhin
haben die Darlegungen des Verfassers auf mich einen so tiefen Eindruck
gemacht, daß ich es trotzdem nicht unterlassen möchte, näher darauf einzugehen
und alles Für und Wider den Führern der Astrologie zur weiteren
Bearbeitung und Lösung zu übergeben.

Jener Verfasser sagt: „Die Sterne zwingen", d. h. der Mensch, wie ja auch
jedes andere Lebewesen, ist unbedingt den Einwirkungen derselben unterworfen
, ohne daß es in seiner Kraft stände, selbst angenommen bei vorheriger
Kenntnis der kommenden Ereignisse, freie, von den Gestirnen
unabhängige Willensäußerungen nur irgendwie zur Geltung zu bringen
und durch diese bis zu einem gewissen Grade sein Schicksal zu seinem
Verteil zu wenden. Die Verbreitung dieser Ansicht würde den Fatalisten
eine wesentliche Unterstützung ihres Standpunktes zuteil werden
lassen und die Menschheit wäre um ein Vielfaches reicher an Leuten, die
willenlos ihr angekündigtes Schicksal auf sich nehmen und keinerlei Anstalten
zu treffen glauben, um zu versuchen, bei schleckten Konstellationen
ihre Lage zu verbessern.

Wie wäre eine Weiterentwicklung, ein Fortschritt der Menschheit denkbar
, wenn jeder, laut angeborenen Charaktereigenschaften, willenlos seinem
Endziel zustreben würde? Ich gebe gern zu, daß die Grundzüge des Charakters
schon vorhanden sind, wenn das Kind das Licht der Welt erblickt, und
daß diese auch für das ganze Leben dieselben bleiben werden. Immerhin
ist jedem Menschen die Möglichkeit gegeben, bei genauer Kenntnis seines
Charakters, sei es laut astrologischer Feststellung, sei es durch Intuition
oder Meditation, dessen schwache Seiten einer Besserung zuzuführen und


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0065