Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 78
(PDF, 121 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0082
Das Öl soll in der Magie dazu dienen, die Lichtgeister anzuziehen.
Die beruhigenden, schmerzstillenden, bald wohl bald übelriechenden
verschiedenen Ölarten wurden sehr bald als Heilmittel erkannt und hochgeschätzt
und genießen noch heute großes Ansehen.

Vom Öl bis zum Zauberstab, dem Mandelstecken, der ein Symbol
des Stabes darstellt, welchen Aron trug, ist nur ein kleiner Schritt, denn
man kannte sowohl die Blausäurewirkung der bitteren Mandel wie die
wohltätige der süßen Art sehr genau. Mandelöl = Licht = Sonnensymbol.
Weil der Mandelbaum sehr zeitig im Frühling blüht, stellt er gewissermaßen
dessen Boten dar. Frühling ist das Erwachende, das Werdende,
der Beginn der Schaffenskraft in der Natur, weshalb man einen Teil dieser
Eigenschaften auch auf das Mandelholz übertrug.

Einen weiteren Vorzug bildet seine gerade Schössigkeit. Die Eute
verläuft ziemlich knotenlos und glatt, ist daher zur Fluidalableitung besonders
gut geeignet. Weil der Antike besonders durch den Pyramidenbau
und die trockenen Wüstenwinde die Elektrizität sehr wohl bekannt war,
diese aber mit der Fluidalleitung in irgend einem Zusammenhange stehen
muß, so findet man als zu Zauberstäben geeignete Holzarten stets nur
solche genannt, welche zur Elektrizität und deren Leitung in einem ge-
wissen Verhältnis stehen. Man bevorzugte daher im Norden, wo der Mandelbaum
nur schwer fortkommt, das Haselholz. Buchen, in welche der
Blitz nicht einschlägt, findet man nur selten erwähnt, und wenn Abraham zu
Worms dieses Holz als zum Altarbau geeignet nennt, neben dem der
Tanne, so dürfte diese Bemerkung, die man in einigen seiner Drucke
findet, nicht von ihm selbst stammen.

Wir finden die Heiligkeit des Öls auch mehrfach in der Bibel betont.
So wird z. B. die Bundeslade aus Zedernholz hergestellt, ja Salomen baut
einen ganzen Tempel damit aus. Kommt man in Zimmer, dessen Möbel
aus Zedernholz gearbeitet worden sind, so fällt der scharfe, herbe aber!
zugleich doch wohltuende Geruch des Zedernöls sofort auf. Ich kannte
einen Komponisten, der für seine Verhältnisse eine recht bedeutende Summe
dafür verwendet hatte, sich solches Mobiliar zu beschaffen, weil er behauptete
, nur durch den Geruch des Zedernöles in die richtige Stimmung
für seine Schwermusik zu kommen.

Da alle Harze, sofern man ihre Öle durch Räucherung verflüchtigt,
erst dann ihre volle Wirksamkeit entfalten, so liegt es auf der Hand, daß
ölhaltige, wohlriechende Harze, wie Weihrauch', Myrrhen, in Magie und
Religion eine große Rolle spielen.

Wer kennt nicht die festliche Stimmung des Tannenbaumes zur Weihnachtszeit
, sowie das Berückende der Räucherungen in der katholischen
Kirche. Der Tannenbaum, welcher mit seiner Lichterpracht den nächtlichen
Sternhimmel symbolisiert, ist letzten Endes nichts weiter als eine


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