Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 86
(PDF, 121 MB)
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Unter seinem Sohn Philipp II. schlug die Inquisition ihre grausamsten
Auswüchse, doch war die Inquisition bereits 1232 von dem okkulten Geheimbunde
der Dominikaner auf die Inspiration aus der dunklen Krypta
des Bösen eingesetzt worden. Philipp II. veranlagte den „Abfall der
Niederlande" von Spanien. Niederland ward damit Weltmacht. Dann
trieb der Nationalismus weitere Blüten in der Tat Cromwells, der die
ganze Erde als „englisches Gut" erklärte, und unsern Planeten in vier
britische Provinzen einteilte. — Was wir heute „Nationalismus" nennen,
ist weiter nichts als völliger Zerfall menschlicher Kultur, — ist Untergang
des Abendlandes.

Von solchen Dingen muß das deutsche Volk wissen, will es zu sich
selbei kommen. Es wußte einst davon, hat es aber vergessen. In guten
Zeiten wußten die Besten, daß das deutsche Volk aus dem Geist heraus
regiert werden muß. Dessen muß es sich heute wieder — und zwar jetzt
nicht bloß unter den sog. „Führern", sondern im breiten Volke — bewußt
werden. Dann wird es wieder gut um den mitteleuropäischen Menschen.

Wir haben heute in Deutschland zahlreiche Gesellschaften, die sich
um die Ausbreitung des Okkultismus bemühen. Sonderbarerweise aber
lenken sie fast durchwegs ihre Schritte so, wie der anglo-amerikanische

*

Geheim-Okkultismus (eigentlich ein widersinniges Wort, weil ja „okkult"
so viel wie „geheim" heißt, es muß hier aber doch unterschieden werden
insofern, als „okkult" sich zugleich decken soll mit übersinnlicher
Wissenseinstellung!) es vorschreibt. Da ist aber kein Weg zur
Freiheit. Und so werden die deutschen okkulten Gesellschaften im G runde
nur zu inhaltlosen Organisationen, werden zu Trägern von ideenlosen
Schemen. Andernfalls sind sie wieder orientalisiert und damit doch auch
nur wieder Schleppträger britisch-amerikanischer Politik, wobei der indische
Einschlag von den dunklen Mächten und den von ihnen inspirierten
Bünden zum Köder benutzt wird. Notwendig ist, daß der deutsche
Okkultismus sich vom Christus-Impuls tragen läßt, denn die Menschheit
braucht den Christus als ihren ersten und vornehmsten Bruder.
Dieser Christus allein ist der schon in der „Edda" als der „Starke von
oben" geweissagte „Walter des Heiligtums", der wirken wird, „wenn
Surturs Lohe erlischt". Der „Surturbrand" wurde entzündet von den
dämonischen Welten aus, und er wütet in unseren Seelen, in den Völkern
der Erde. Dem deutschen Volke nahm letzten Grundes nicht die Entente,
sandem Michael das Schwert aus der Hand . . . Weil das deutsche Volk
sein geistiges Schwert hatte verrosten lassen. Hätte es sich der ihm dargebotenen
Initiation würdig erwiesen, dann hätte es heute ein Siegfriedschwert
in Händen, mit dem es weltgebietend geworden wäre. Weil die
Deutschen zum Ungeist schwuren, zerbrach ihnen Michael — wie Wuotan


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