Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 123
(PDF, 121 MB)
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ganz offenkundige Absicht, mir noch etwas mehr zu zeigen als Tischdrehen
und Klopftöne. Sie verlangten von mir geradezu, ich möge etwas
verschlagen, damit wir vielleicht noch etwas anderes erreichten. Ich ließ
mich dazu verführen, die Gäste zu bitten, eine Kette zu bilden, bei der
man die Hände nicht auf den Tisch legt, sondern einander in einer gkt
wissen Anordnung reicht, über die ich vielleicht den Lesern des Zentral-
blattes einmal Näheres mitteilen werde, wenn ich mehr Erfahrungen über
diese Kette besitze. Nach Ihren Erzählungen und nach Mitteilungen des
Oberfinanzrates L., der mit Ihnen schon früher oft stundenlang Versuche
gemacht hat, waren sie anscheinend sehr geeignet für die sogen. Tränst
mediumschaft. (Spätere Versuche mit Ihnen ergaben, daß Sie weder zum
automatischen Schreiben, noch zum Arbeiten mit dem Buchstabenzeiger zu
bringen waren, an jenem denkwürdigen Abend kamen Sie jedoch zum
ersten Mal in Trans!) Wir hatten die von mir angegebene Kette gebildet
, Sie hatten beide Hände frei und drehten fortwährend das runde
Gartentischchen aus Weidengeflecht, bis Sie plötzlich die Augen schlössen
und einen markerschütternden Schrei ausstießen. Dann blieben Sie im
Sessel zurückgelehnt, während die Gäste, besonders die Damen, entsetzJt
auffuhren und schrieen: „Sie hat einen Herzkrampf, Wasser, Wasser!"
Keiner von den Anwesenden hatte bisher einen „Trans" gesehen. Ich
beruhigte alle und bat sie, sich im Zimmer möglichst weit von Ihnen entfernt
zu halten, während ich leise ihre linke Hand faßte und die Rechte
auf Ihre Stirn hielt. Ihr Puls ging vollkommen ruhig und regelmäßig,
auch waren Ihre Gesichtszüge ganz ruhig, es war also von einem Herz-
krampf keine Eede. Ich tat nun, was man in solchen Fällen zu tun hat,
und nach wenigen Minuten waren Sie wach und munter und erzjählten,
Sie hätten zuerst das Gefühl gehabt, den Tisch in einem fort drehen zu
müssen, dann wäre es wie ein Blitz über Sie gekommen und Ihre (vor;
3 Jahren verstorbene) Mutter sei bei Ihnen gewesen. Sie hätten sich

m

außerordentlich wohl gefühlt und seien eigentlich sehr wenig davon erbaut
, daß man Sie geweckt habe.

Ich war nun plötzlich gezwungen, eine Rede über Trans usw. zu halten
und bat Sie eindringlichst, vorderhand wenigstens nicht selbst den Trans
hervorzurufen.

Da meine Berufsgeschäfte nur den Besuch der Sitzungen an Sonntagen
zuließen, bat ich Sie, von meiner weiteren Beteiligung abzusehen
oder nur an Sonntagen Sitzungen abzuhalten, Sie lehnten diese ab mit
der Bemerkung, daß Sie hauptsächlich an Samstagen die Sitzungen abhalten
müssen. Dann bat ich noch Herrn Hofrat Dr. T., für diese Tage die
Führung der Sitzung und des Trans zu übernehmen. Sie luden mich für
nächsten Sonntag zu einer 2. Sitzung, bei der ich erfahr, daß Sie tags vorher
sehr rasch in Trans gekommen seien, daß Ihnen Ihre Mutter erschie-


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