Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 126
(PDF, 121 MB)
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* In diesen Zuständen ist es gerade so wie beim Traum. In diesem
Falle unterscheide ich drei Hauptstufen: den leichten Traum, in welchem
wir meist ziemlich verschwommene Bilder in rascher Flucht, oft recht zusammenhanglos
, an uns vorüberziehen sehen; den schweren Traum, dessen
Bilder sich uns scharf einprägen und in einer gewissen logischen Aufeinanderfolge
vor uns erscheinen; diese Träume sind auch viel mehr lust-
oder auch unlustbetont als die leichten Träume, wo wir auch mehr Zuschauer
als selbsttätige Mitspieler sind. Endlich drittens die Wahrträume
. Die leichten und die schweren Träume sind meist Aneinanderreihungen
von Erinnerungsbildern aus naher oder ferner Zeit, oft ein
tolles, seltener ein recht sinnvolles Gemisch von beiden, aber immer ohne
besondere Bedeutung für unsere Gegenwart oder Zukunft, während der
Wahrtraum mit unseren Erinnerungen und Vorstellungen oft nur sehr
wenig zu tun hat, indem er uns eine Veränderung in unserem Leben ankündigt
, die wir im Wachzustande vielleicht weder jemals gedacht und
noch weniger gewünscht haben. Das sind also Träume, die mit unserejm
Vorstellungs-, Gefühls- und Wunschleben nichts oder nur sehr wenig zu
tun haben.

Wenn Sie das oben angeführte Bild wieder benützen wollen, so ist nur
beim Wahrtraum der Spiegel nach der Straße gerichtet. Das Medium
wird nun das beste sein, das den Gedankenspiegel unentwegt der Straße
zu richten kann. Der Spiegel muß also „rein" sein von den Bildern, die,
sich im Zimmer befinden. Um aber das zu erreichen, müssen Sie sich gedankenleer
machen können. Ich habe Sie gebeten, mit niemand sonst Versuche
anzustellen als mit mir, bezw. mit dem Kreise, der sich jeden Sonntag
bei Ihnen zusammenfand. Das war durchaus keine Überhebung meinerseits
, aber da es sich um einen Entwicklungszustand handelte, so
sollter Sie nur nach einer Richtung hin von einem einzigen Lehrer entwickelt
werden. Ich weiß, in dieser Hinsicht sündigt man außerordentlich
viel.

Sie sind von außerordentlicher geistiger Lebhaftigkeit und möchten
Ihr Ziel gewissermaßen durch einen Sprung erreichen, während ich langsam
, Schritt für Schritt, dem Ziele zustrebe. Auch haben Sie keinen Erfolg
Ihrer Bemühungen sehen können, während ich mit Ihren Fortschritten
immerhin zufrieden war. Ich kann ja den Entwicklungsgang kurz zusammenfassen
, der sich über viele Monate ausdehnte: Als ich Ihre Leitung
übernahm, befanden Sie sich im sogenannten „wilden Trans", d. h.
die in Ihnen wohnende ungeheure Lebhaftigkeit war in diesem Zustande
ins Maßlose gesteigert. Für die von mir vorgezeichnete Entwicklung Ihrer
medialen Kräfte bedeutete diese Maßlosigkeit jedoch eine sehr überflüssige
Verschwendung von Kräften, die wir anderweitig viel besser
verwenden konnten.


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