Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 139
(PDF, 121 MB)
Bibliographische Information
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Sonstige Beziehungen: Monat: November. Lebensjahre 40.—
50. Zahl: 5. Buchstaben E. und R. Ton: g. Farbe: dunkelrot. Geschmack
sauer. (Fortsetzung folgt.)

Aus der Mappe einer Okkultistiii.

Spukgeschichten.

Von Marie Schwickert. (Schluß.)

Meine übrigen Spukerlebnisse aus früherer Zeit habe ich bereits erzählt
. Nur ein ganz kleines Geschichtchen fällt mir noch ein, von dem ich
eigentlich gar nicht weiß, ob ies swirklich zum Spuk gehört. Ich wills
trotzdem berichten:

Es war im Böhmerwald. Meine Älteste war damals noch nicht ganz
zwei Jahre alt, mein letztgeborenes Söhnchen erst vier Monate, Es war
im Dezember und eisig kalt, so daß ich den Kleinen neben m;ich ins Bett
nahm, um nicht aufstehen zu müssen, wenn er unruhig wurde. Mein Töchterchen
schlief in einem Gitterbettchen ganz in meiner Nähe.

Ich war eines Morgens eben erwacht, als sich die Kleine in ihrem
Bettchen aufsetzte und hastig fragte:

„Mutter, was ist's mit dem schwarzen Mann?"

„Mit welchem schwarzen Mann?" gab ich erstaunt zurück.

„Mit dem schwarzen Mann, dar neben Dir gesessen ist!" \

„Unsinn! Du hast geträumt/'

„Nein — ganz sicher nicht, ich hab' ihn deutlich gesehen. Er ist
am Rand von deinem Bett gesessen und hat auf dich und Theo" — so
heißt mein Sohn — geschaut."

„Du hast geschlafen, Kind!"

„Nein — nein!" beharrte^sie. „Ich war wach. Ich bin aufgewacht und
hab' ihn neben dir sitzen gesehen!"

Sie war nicht davon abzubringen. Ich war zwar überzeugt, daß sie
nur geträumt hatte, aber auch das war sonderbar. Ich hatte Erzählungen
vom „schwarzen Mann" nie geduldet. Ungefähr eine Woche später erkrankte
der arme Kleine sehr schwer an einer Erkältung; gleichzeitig
mit ihm mem Mann, der rechts von mir — auch in der Richtung, nach der
der „schwarze Mann" gesehen wurde •— lag, an einem sehr bösartigen
Abszeß. Es war ein wochenlanges, heißes Ringen mit dem Tod, ehe beide
genasen.

Drei Jahre darauf — ich hatte inzwischen ein drittes Kind bekommen
— fragte meine Älteste plötzlich:

„Mutter, was ist's mit dem schwarzen Mann?"

Mich überlief es kalt. „Unsinn!" stieß ich hervor. „Was hast du
denn schon wieder?"

„Ja, weißt du — der schwarze Mann, der damals an deinem Bett gesessen
hat---


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