Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 140
(PDF, 121 MB)
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140 —

Mehr war nicht aus ihr herauszubringen.

Ob es der Tod war, den sie gesehen hat? Er saß auch wieder ganz
dicht bei uns. — Meine Kinder erkrankten der Reihe nach an Diphteritis,
und meinen Jüngsten — jetzt lag er bei mir, in meinem Arm — hatte sie
bös gepackt. Aber er mußte auch diesmal wieder weichen. Erst zwanzig
Jahre später ist er Sieger geblieben und hat sich sein Opfer doch geholt.

Und nun noch einen „Atelierspuk":

Ich habe vor einigen Jahren einen jungen Photographen kennen gekernt
; jung verheiratet, noch in den Flitterwochen, und trotzdem voll
brennendem Interesse für den Okkultismus. Seine Frau war ein gutes
Medium. Wir hielten — im Verein mit ein paar Freunden und Bekannten
— einige spiritistische Sitzungen, welche herzlich uninteressant verliefen
, dann sahen wir uns zwei Jahre überhaupt nicht.

Der Zufall führte uns wieder zusammen. Der Photogmph wohnte in
einem uralten Haus, in dem es — der Sage nach — hin und wieder
spukte. Jetzt war es gerade renoviert worden.

„Was sagen Ihre Geister dazu?" fragte ich scherzend.

Er machte eine abwehrende Bewegung mit der Hand, aber dann erzählte
er doch.

Die Geister waren, nach seiner Behauptung, rein verrückt geworden.
War eine Tür offen, so warfen sie dieselbe zu, — war sie zu, wurde sie?
von ihnen aufgedrückt, auch wenn sie versperrt war. In der Nacht hörte
man die Atelierkatze eine wilde Jagd auf Tischen und Bänken vollführen,
—hielt man aber, empört über den Unfug, Nachschau, so lag sie zwei
Zimmer davon entfernt in ihrem Korb und schlief. Es war — nach seiner
Versicherung — rein nicht zum Aushalten. -

Er erzählte das sc drollig, daß ich lachen mußte. Aber das war nicht
alles, und was er weiter berichtete, ist sehr seltsam — gleichviel, ob es
ein Traum war oder ein Spuk: Bei einer Reise nach Deeutsehland hatte
er sich zwei wertvolle photographische Apparate gekauft, dieselben aber
nicht sofort mitgenommen, sondern sich — wohlverpackt — vom Geschäft
aus nach Linz senden lassen.

Daß der Zoll hoch — sehr hoch! — sein würde, darauf war er ja gefaßt
, aber die Höhe desselben übertraf dennoch seine allerschlimmsten Erwartungen
, und er sah sieh nun in der angenehmen Lage, darüber nachzudenken
, woher er das Geld herbeizaubern könnte, um die beiden Apparate
beim Zollamte auszulösen.

Es handelte sich ungefähr um eine halbe Million — vielleicht auch
um eine ganze, genau weiß ich's nicht mehr — und das war vor drei,
Jahren, als die Geschichte passierte, für gewöhnliche Sterbliche ein ganz
netter Betrag. —


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