Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 141
(PDF, 121 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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— 141 —

.Also — wie gesagt — der Photograph hatte schwere Sorgen. Da
passierte es einmal in der Nacht, daß seineFrau, aus dem Schlafe erwaii
chend, ihren Schwiegervater, der ungefähr ein Jahr vorher gestorben war,
vor ihrem Bette stehen sah. Er winkte ihr stumm, ihm zu folgen, und sie
gehorchte. Nun führte er sie in das Zimmer, in dem früher die Kasse gestanden
hatte, und bedeutete ihr, ihm zu zeigen, wo sich dieselbe jetzt befand
. Als sie seinen Wunsch erfüllte, verlangte er noch die Einnahme
vom Tage vorher zu sehen. Es waren 90 000 Kronen, und zwar eine Banknote
zu 50 000 Kronen, drei zu 10 000 Kronen und zwei zu 5 Kronen*
Damit befriedigt, geleitete der nächtliche Besuch die junge Frau an die
Schwelle des ehelichen Schlaf gemaches zurück und verschwand.

Am andern Morgen erzählte sie das nächtliche Erlebnis — ob es
Traum oder Spuk war, wußte sie nicht mit voller Bestimmtheit zu unterscheiden
— ihrem Gatten, und dieser verfiel nun — angesichts der deutlich
ausgeprägten Zahlen — auf den Gedanken, sein verstorbener Vater'
habe ihm hier einen Weg gezeigt, auf dem er seinen Sorgen entrinnen
könnte. Aber die junge Frau lachte ihn, als er die Absicht aussprach, 500»
Kronen in die Lotterie zu setzen, ob seines Aberglaubens tüchtig aus, und
aus Ärger darüber unterließ er es, sie auszuführen. Doch wehe! — Wie,
bitter bereute er seinen Wankelmut! — Bei der Ziehung erschienen sämt-l
liehe Zahlen. Hätte er seinen ursprünglichen Vorsatz — unbeirrt durch'
den Spott seiner Frau — zur Ausführung gebracht, dann wäre er jetzt
aller Sorgen los und ledig gewesen. !

Bemerkenswert an diesem Erlebnis ist zweierlei:

1. daß die Tageseinnahme mit der Wirklichkeit ganz genau überein-*
stimmte, obzwar dies der jungen Frau vorher nicht bekannt war.

2, daß sie ihren verstorbenen Schwiegervater genau so erblickte, wie
er einst in Wirklichkeit ausgesehen hatte, trotzdem er längst schon tot!
war, als sie ihren Gatten kennen lernte, und trotzdem ihr zufällig nicht»
einmal sein Bild vor Augen gekommen war.

Ich könnte noch mehr erzählen, fürchte aber, daß die Geduld der
Zentralblattleser schon erschöpft ist und schließe daher die Aufzeich-,
imng meiner „Spukgeschichten".

Mein Weg-Genosse.

Seit das Leuchten Deiner Augen mir erlosch für alle Zeit,
Deine Seele von der Enge dieses Körpers sich befreit,
Bin ich einsam. Denn Du wanderst, frei vom schweren Erdenkleid,
Eine Lichtgestalt im Äther, mir so unerreichbar weit.

Bleibe mir ein leis Erinnern, daß Du mich dereinst geliebt,
Daß Dein letztes Wort mir Hoffnung auf ein Wiedersehen gibt.
Harre mein im Licht der Sterne, die kein dunkler Schatten trübt,
Denn ich komme! — meine Sehnsucht hat schon längst den Flug geübt.


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