Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
19.1925/26
Seite: 154
(PDF, 121 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1925/0158
— 154 —

lag, den Kopf auf der Seite, auf der er zuvor gesessen, und — der
Fremde sägte ihm mit der kleinen Säge den Leib durch. Ich sah jedoch,
kein Blut, wußte aber dennoch, daß mein Großvater tot sei. Da sprang
ich wie eine Katze dem Fremden auf den Rücken - er stand noch immer
über meinen Großvater gebeugt — und krallte mich an seinem Halse fest
in furchtbarem, kindlichem Zorn. Er aber schüttelte mich ab, wie man
eine Katze abschüttelt, und befahl mir, die Hand auszustrecken. Ohne
Zögern folgte ich dieser Anweisung, und er schlug mich dreimal mit
dem Rohrstock auf dieselbe.

In diesem Augenblick wurde ich wach und konnte auch nicht mehr
recht schlafen. Am nächsten Morgen erzählte ich sofort meiner Großmutter
diesen schrecklichen Traum. Ich war noch so benommen davon,
daß ich dabei weinte. Meine Großmutter sah mich an, sagte aber nichts.
Von diesem Augenblick an aber war sie sehr traurig und niedergedrückt.

Etwa 14 Tage später starb mein Großvater an Herzschlag in« derselben
Sofaecke, in der ich ihn im Traum gesehen. Als er langsam
umsank, trat meine Großmutter ins Zimmer, das sie nur für einen
Augenblick verlassen hatte. Sie legte ihm die Füße hoch, sodaß er tot
tatsächlich genau so lag, wie ich ihn im Traume gesehen."

Fräulein L. berichtet hieran anschließend, wie einem Bruder des
Verstorbenen obiger Todesfall durch schlürfende Tritte im Hause angekündigt
wurde. Da dieser Bericht unter die Bekundungen Sterbender
gehört, bringe ich ihn erst dort.

Dann läßt Fräulein L. den oben erwähnten politischen Traum folgen.
Ihn lasse ich fort, da ihn das Zentralblatt f. 0. bereits im Märzihieftf
1924 S. 396/97 brachte.

Dann fährt Fräulein L. fort:

„Schon wiederhlot hatte ich verschiedene seltsame und mir bedeutsam
erseheinende Träume, die ich auch schon einmal niedergeschrieben habe
mit den ungefähren Daten. Das Manuskript ist mir aber beim Umzug
leider verloren gegangen. Sobald ich mich aber an einen dieser Träume
erinnere, — und das ist das Seltsame, so steht ef vor mir, als habe ich
ihn gestern geträumt. Ich hatte als Kind, bevor ich noch zur Schule
ging, ein fabelhaftes Gedächtnis, sodaß ich, wenn iah zum Einkaufen
weggeschickt wurde — und dies geschah täglich —, mir 14—18 Aufträge
merken konnte. Mir wurde nichts aufgeschrieben, da ich noch gar
nicht lesen konnte. Durch die vielen Eindrücke in der Schule wurde
mein Gedächtnis etwas abgeschwächt. Trotzdem erinnere ich mich aber
sehr genau noch jetzt an einzelne Dinge, die in mein 2. und 3. Lebensjahr
fallen dürften. Genau so ergeht es mir mit meinen Träumen.

Seinerzeit war ich in Dresden in Stellung und hatte weder eine
Ahnung noch die Absicht, mich zu verändern. Da sah ich im Traum eine


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